Mit dem Büffeln ist in diesem Jahr früh Schluss. Vorteil: Wer sich beeilt, kann noch ein echtes Reise-Schnäppchen machen.

Stade/Buxtehude. Trügt der Blick auch nicht? Ist der Himmel blau? Sind das wirklich Sonnenstrahlen, die die Haut wärmen? Ja! Pünktlich zum Beginn der Schulferien hat sich gestern der Sommer zurückgemeldet. Schluss mit dem November-Frost-Frust-Gefühl und Zwiebel-Optik. Glaubt man den Meteorologen, bleibt das Hoch dem Norden treu - zumindest heute noch.

Für die Schüler im Landkreis Stade kommt das Kaiser-Wetter wie gerufen. Gestern haben in Niedersachsen, in Bremen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Sommerferien begonnen. Bis zum 5. August dürfen sich die Kinder und Jugendlichen dem Müßiggang hingeben. Endlich bis in die Puppen schlafen, endlich baden, campen, spielen, feiern, zelten - und den Ernst des Schullebens mal komplett vergessen.

Ganz ohne Büffeln kommt Manja Kruse (15) aber auch in den Ferien nicht über die Runden. Sie absolviert einen dreiwöchigen Sprachkurs im südenglischen Torbay. Trotzdem: Der Spaß soll nicht zu kurz kommen. Schließlich wird sie dort viel Zeit mit ihren Freundinnen Lea und Katie verbringen. Nur mit dem frühen Ferienbeginn hadert Manja Kruse ein wenig: "Deshalb werden Freunde aus anderen Bundesländern, in denen die Ferien später beginnen, leider nicht zeitgleich mit uns ankommen."

Doch für Kurzentschlossene, die jetzt die große Flatter oder einen Kurztrip an den Nord- oder Ostseestrand machen wollen, sind die frühen Ferien "ein Riesenvorteil", sagt Nicole Lechtenböhmer vom First Reisebüro in Stade. "Bis Ende Juni haben viele Reisenanbieter Kapazitäten frei. Dann steigen die Preise. Wer sich spontan entscheidet, kann ein echtes Schnäppchen machen."

Die Wirtschaftskrise habe sich bislang nicht negativ bemerkbar gemacht. "Die Konsumfreude ist ungebrochen", sagt sie. Hoch im Kurs stünden neben beliebten Reiseländern wie Spanien oder Türkei auch Kreuzfahrten. Vor allem inländische Reisen würden immer beliebter. "Allerdings vertun sich da einige mit den Nebenkosten: Die Anfahrt, zum Beispiel nach Rügen, mag ja günstig sein. Aber wer dort jeden Abend essen geht, hat vielleicht die Nebenkosten rasch nicht mehr im Blick. Das ist im Ausland oft günstiger."

Urlaub vor der Haustür - "Wir zelten auf Krautsand"

Lara Maria Puchta ist froh, dass die Ferien endlich begonnen haben. Die neunjährige Staderin wird gemeinsam mit ihrer Familie samt Hündin Polly drei Tage auf der Elbinsel Krautsand zelten. "Wir zelten dort schon seit Jahren. Das ist Tradition", sagt Mutter Christina Puchta. Und schont den Geldbeutel, schließlich liegt Krautsand quasi vor der Haustür. Die unabhängige Elbinsel hat viel zu bieten: unter anderem 35 Ferienwohnungen, zwei Campingplätze, einen Mobilheimpark, ein Cafe und zwei Gastwirtschaften. Es gibt ruhige Laufstrecken und schöne Fahrradwege. Und wer auch etwas für seine Fitness tun will, kann sich am Strand beim Nordic Walking stählen oder in der Elbe baden. Und nach dem Trip auf die Insel? "Die restlichen Sommerferien werden wir gemeinsam im Garten verbringen", sagt Christina Puchta.

Ann-Kristin büfflet Englisch

Jetzt geht's los. Ann-Kristin Schörshusen (14) macht eine Sprachreise. Zwei Wochen wird sie im englischen Plymouth verbringen. Dass die Ferien schon jetzt beginnen, findet sie nicht so toll. "Ist schon komisch: Mitten im Sommer müssen wir wieder zur Schule."

Leonard fliegt auf die Schweiz

Seit Februar besucht Leonardo Taborda (17) die zehnte Klasse des Gymnasiums Süd in Buxtehude. "Ich will Deutsch lernen", sagt der Austauschschüler aus Costa Rica. Die nächsten drei Wochen macht er Urlaub in Luzern. Das dürfte eine recht knifflige Übung werden - bei dem Dialekt. "Es schöns Tägli!"

Hendrik campt am Ostseestrand

High-Life und Party. Sommer, Sonne, Strand. Hendrik Steffens (19) will mit "sechs oder sieben Freunden" an der Ostsee campen. Noch einmal will er richtig entspannen und feiern, bevor es für den Pennäler im nächsten Schuljahr ernst wird: Dann baut er sein Abitur.

Annelie freut sich auf Föhr

Annelie Löhn (14) ist reif für die Insel. Mit ihrer Familie macht sie vom 4. bis zum 14. Juli Urlaub auf Föhr. "Strahlenden Himmel und blühende Natur" verheißt die Werbung der grünen Nordsee-Insel. Am meisten freut sich die Gymnasiastin denn auch auf das Baden im Meer und das "Chillen am Strand".