Wegen der Finanzkrise muss die jüngst von Hamburg nach Lüneburg umgezogene New-York Hamburger Gummiwaaren Compagnie AG die Produktion hochwertiger Kämme aus Naturkautschuk aussetzen.

Lüneburg. - Erst wenn ausreichend Geld da sei, um die alten durch neue Maschinen zu ersetzen, könne die Fertigung weitergehen, bestätigte Vorstand Bernd Menzel am Dienstag.

Trotz einer 60-Prozent-Bürgschaft des Landes wolle derzeit keine Bank einen Kredit über 2,5 Millionen Euro gewähren. Die Summe solle nun bis Ende Juli über eine Kapitalerhöhung aufgebracht werden. Kämme aus Plastik und Carbon seien nicht vom Produktionsstopp betroffen. Die Belieferung mit Naturkautschuk-Kämmen der Marken "Herkules-Sägemann", "Matador" und "Triumph" kann zunächst noch aus Lagerbeständen bestritten werden.

Die Arbeitsplätze der 160 Mitarbeiter seien nicht bedroht. Nach einem schwachen ersten Quartal mit Auftragseinbrüchen um bis zu 50 Prozent und Kurzarbeit sei die Insolvenzgefahr indes gebannt, so Menzel: "Wir können noch unsere eigenen Wege gehen."

Die Kamm-Sparte des 1871 gegründeten Traditionsunternehmens macht ein Drittel des Jahresumsatzes von gut 21 Millionen Euro aus. Die New York Hamburger produziert außerdem Weich- und Hartgummiteile sowie Laminate für die Automobil- und Maschinenbauindustrie. Aber auch Mundstücke für Klarinetten werden in Lüneburg hergestellt. Für das Geschäftsjahr 2008 rechnet Menzel mit einer "kleinen roten Zahl" als Fehlbetrag. 2007 lag der Verlust bei 1,4 Millionen Euro.