Der Juni ist gekommen. Das Semester neigt sich dem Ende. Proportional dazu steigt die Anzahl der Parties und Festivals auf dem Campus. So wie an diesem Wochenende das “lunatic“-Festival: Bierstände, Konzerte, Tanzerei.

Auf einmal passieren all jene Dinge, die sonst überall passieren, nur nicht auf dem Campus. Was für eine Entfremdung der universitären Absichten. Da wird plötzlich Alkohol konsumiert und laut gesungen, wo doch sonst eigentlich fleißige Studierenden-Bienchen ihren Weg in die Bibliothek oder zur Vorlesung suchen. Was ist nur geworden aus der guten, alten Denkstätte?

Dabei gab es unlängst noch eine weitaus bizarrere Aktion zu bestaunen. Ein ganzes Wochenende wurde in einem Blockseminar sinniert, diskutiert, moderiert und evaluiert. Und was passierte nach Ende dieser Veranstaltung? Da wurde Sekt getrunken. Da wurde gekreischt in den Gängen. Da ertönte laute Musik aus den Fenstern des Altbaus. Da wurde wild in den Seminarräumen getanzt. Wie soll ich das denn finden?

Ich will ganz ehrlich sein und kann nur dies denken: Oh, wie erquickend! Und wie herrlich zu erleben, wenn der sonst doch eher verkopfte Campus einmal nur Ort von allem Irrationalen, Motorischen und Spontanen wird! Mehr davon!

Lisa Kohnke studiert Angewandte Kulturwissenschaften an der Uni Lüneburg.