Zuerst waren es die kommunalen Arbeitgeber, denen die Gewerkschaft Ver.di die Schuld an dem Streik an städtischen Kitas gab.

Jetzt müssen auch die Eltern Prügel einstecken. Ihretwegen werde sich der Streik in die Länge ziehen, schimpften Ver.di-Vertreter gestern nach der Aktion "Rote Karte" des Kita-Stadtelternrats. Was sie denn anderes tun können, als ihre Arbeit niederzulegen, riefen die Gewerkschafter ins Mikrofon. Verhandeln, entgegnen kritische Eltern. Ging es in den Ver.di-Reden bislang noch zu Recht um die Einführung eines Gesundheitsschutzes für die hoch belasteten Erzieherinnen, ging es gestern auf einmal um ganz Allgemeines: Rettungsschirme, Staatshilfen und die Pflicht von Eigentümern privater Unternehmen. Etliche Eltern mutmaßen schon länger, viele Erzieherinnen wüssten gar nicht, wofür genau sie eigentlich streiken. Damit mögen sie Recht haben. Und eine Gewerkschaft, die das nicht klar und auf die Kernpunkte reduziert kommuniziert, läuft Gefahr, unglaubwürdig zu werden.