Datensicherheit - lange Jahre hat sie niemanden mehr so richtig gekümmert. Obwohl wir uns mit der fortschreitenden Technisierung sämtlicher Lebensbereiche zielstrebig auf einen idealen Nährboden für allumfassende Kontrollmechanismen manövrierten.

So zielstrebig wie blind: Wir waren ausreichend fasziniert vom Medium Computer und den Möglichkeiten des Internets, um sorglos an jeder x-beliebigen virtuellen Ecke Namen, Geburtsdaten und Postleitzahlen einzutippen.

Nun aber ist da auf einmal diese Bahn AG, die sich fröhlich durch ihre ahnungslose Mitarbeiterriege spitzelte. Und das wiederum erinnert uns an den Schäuble, der schon seit Längerem dieses wunderbar Kompositum der "Vorratsdatenspeicherung" auf seinen schmalen Lippen hin und herschiebt. Hups, läuft da etwas schief?

Mitten hinein in diese Aufwachstimmung kommt nun der Leitung unserer Leuphana-Universität - bekannt für seine ebenso hochfrequente wie überraschende Ideenakquise - ein neuer Geistesblitz in Sachen Kostenersparnis: Man könne doch den gesamten Computerbetrieb auf dem Campus privatisieren lassen. Über einen möglichen Partner werde bereits nachgedacht, Google, Microsoft? - Das Ganze innerhalb eines "ergebnisoffenen Prozesses".

Ich stehe staunend da ob dieser geballten Ladung mangelnden Timings, und mache folgenden Gegenvorschlag: Wie wäre es mit einer Gesamtumstellung der IT hin zu lizenzfreier Software, so wie es andere öffentliche Einrichtungen längst getan haben?

Aber das passt wohl nicht ins Konzept einer Universität, die längst zur Unternehmung geworden ist. Das zeigen die Resultate vergangener "ergebnisoffener Prozesse".

Maike Strietholt studiert Angewandte Kulturwissenschaften an der Uni Lüneburg.