Am 11. April verhinderten 167 Menschen mit einer Sitzblockade einen Naziaufmarsch in Lüneburg.

Lüneburg - Nicht ohne Folgen, wie Wiebke Timmermann, Pressesprecherin der Polizei Lüneburg weiß: "Gegen alle Teilnehmer wurden Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit eingeleitet. Es ist davon auszugehen, dass die Betroffenen mit einer Geldbuße rechnen müssen." Wie hoch diese allerdings ausfalle, obliege dem Gericht. Sicher aber im unteren dreistelligen Bereich, stellt Wiebke Timmermann klar.

"Wenn Menschen so viel Zivilcourage gegen Rechte zeigen, wollen wir sie mit den Folgen nicht allein lassen", sagt Hartwig Erb, Regionsvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Lüneburg und Mitglied im Bündnis für Demokratie/Netzwerk gegen Rechtsextremismus. Die Initiative sucht daher nach "Blockadepaten". Das Prinzip funktioniere laut Erb wie folgt: Bürger zahlen einen Betrag ihrer Wahl auf ein Spendenkonto. Von dem Geld würden dann die Bußgelder finanziert. Erreicht werden soll, dass niemand mögliche Bußgelder selbst zahlen muss. Vor allem für die vielen Schülerinnen und Schüler, sei das wichtig, so Hartwig Erb.

Die Blockade ist als Mittel des zivilen Widerstands sehr umstritten. Das Vorgehen der Polizei gegen die Blockadeteilnehmer verurteilt Erb nicht: "Da gibt es ganz klare Gesetze und an die muss ich mich als Bürger halten." Und wenn nicht, seien auch die Folgen in Kauf zu nehmen.

Hartwig Erb sagt indes auch: "Nicht alles, was Recht ist, ist auch gerecht." Zwar müsse man die Gesetze akzeptieren, aber: "Es muss sich etwas ändern." Bis es soweit ist, setzt das Bündnis gegen Rechts auf die Unterstützung und Solidarität der Lüneburger mit den Blockadeteilnehmern. Spenden können unter Angabe des Verwendungszwecks "Blockade" an den Verein für Solidarität und Emanzipation e.V. überwiesen werden: Volksbank Lüneburger Heide eG, Kontonummer: 125381600, BLZ: 25891636. (ben)

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