Wenn in der nächsten Woche die Jungs von “Nite Club“ auf der Vamos-Bühne stehen, gibt eine Frau den Ton an.

Lüneburg

Sandy Edwards bringt Farbe ins Spiel, wenn die Lüneburger Soulband "Nite Club" die Bühne betritt. Gegenüber der Halb-Jamaikanerin wirken Pianist Matthias Lutz, Gitarrist Kai Gülzow, Schlagzeuger Jo Schneider, Bassist Sebastian Brand und Björn Berger am Saxofon nicht nur der Hautfarbe wegen blass. Mit ihrer charmanten Soulstimme dominiert die 28-Jährige die gesamte Bühnenshow.

Dennoch kann Edwards auch in die zweite Reihe zurück treten. Bei den Auftritten mit Nite Club stiehlt ihr zwar niemand die Schau. Doch bei einer Promotion-Tournee mit Sarah Connor stand sie "nur" im Background-Chor. Trotzdem ist sie immer noch begeistert von dieser Erfahrung: "Das war richtig aufregend", erinnert sie sich an mehrere große Fernsehauftritte mit dem Lied "From Sarah With Love" vor acht Jahren.

"Ich wäre nicht abgeneigt, so etwas hauptberuflich zu machen", sagt Edwards. "Allerdings muss man dafür mit Leib und Seele dabei sein." Zurzeit hat die Studentin der Leuphana Universität aber vor allem ihr Lehramts-Examen für Kunst und Englisch im Kopf. "Das will ich gut machen und lasse daher leider gerade das Komponieren etwas schleifen." Für das Arrangieren von Evergreens der Soul- und Dancemusik ist aktuell ihr Lebenspartner und Bandkollege Matthias Lutz verantwortlich.

Edwards will sich aber auch trotz anstehendem Lehrer-Job weiterhin ihrer großen Leidenschaft widmen: "Ich würde alles Menschenmögliche tun, um die Liebe zur Musik zu bewahren und niemals mit dem Singen aufhören." Als Kind lernte sie Klavier, Flöte, Geige und Schlagzeug. "Aber nicht bühnenreif", betont sie. "Das will ich niemandem antun."

Zur Musik kam die junge Frau durch ihre Mutter. "Wir haben zuhause in Maschen immer Musik gehört und meine Mama hat dann immer gesagt, worauf man dabei achten muss." Auf den Plattentellern lag Musik der Weltstars der Stilrichtungen Soul, Motown und Reggae: Whitney Houston, Marvin Gaye und Bob Marley.

"Mein Lieblingsmusiker ist aber Stevie Wonder", sagt Edwards. "Ich kann zwar auch zu Rock- oder Elektromusik tanzen, aber Soul berührt mich; das löst etwas in mir aus; das macht irgendetwas mit mir." Dieses Gefühl vereint sie mit ihrer verstorbenen Mutter, die im Alter von vier Jahren von Jamaika nach England auswanderte und dort Sängerin der Kultband "Les Humphries Singers" wurde.

Nite Club gibt ihr nächstes Konzert am Mittwoch, 20. Mai in der Vamos Kulturhalle. Einlass ist um 20 Uhr, Konzertbeginn eine Stunde später. Das Motto der Band in diesem Sommer lautet "the funk is on". Denn die Musik soll nicht nur zum Zuhören, sondern auch Tanzen einladen.

Auf die Vamos-Bühne kommen neben den fünf Musikern um Sandy Edwards auch drei Gäste. Einer davon ist Ricky Gittens. Der aus Barbados stammende Sänger trat schon im Musical "Der König der Löwen" auf, war Mitglied der Jocelyn Brown Band. Edwards: "Die anderen beiden werden noch nicht verraten."

Im Anschluss an das Konzert gibt es eine After-Show-Party. Für die Musik ist dann DJ Soul Consultant verantwortlich. Der Eintritt kostet im Vorverkauf neun Euro. An der Abendkasse gibt es Karten für elf Euro.