Ihre Afrika-Bücher haben Furore gemacht (“Nirgendwo in Afrika“) - jetzt legt Stefanie Zweig den zweiten Teil einer Frankfurter Familienchronik vor.

Nach "Das Haus in der Rothschildallee", in dem die Autorin das Schicksal der Sternbergs zu Kaisers Zeiten schildert, werden nun "Die Kinder der Rothschildallee" (Langen-Müller, 19,90 Euro) flügge. Amouröse Wirrungen vor dem Hintergrund der unruhigen Weimarer Republik stehen am Anfang, doch schnell wird klar, dass den jungen Sternbergs viel Schlimmeres als eine missratene Liebe bevorsteht: Der von Nazis gemachte, brutale Alltag im dritten Reich setzt der jüdischen Familie zu. Trotz der Schwierigkeiten, in die alle Hauptpersonen geraten, bleibt der Ton der Geschichte gelassen. Die Finsternis der Nazi-Herrschaft lässt sich für den Leser zeitweise nur erahnen - Familiengeschichten und ihre tragenden Charaktere liegen Stefanie Zweig eindeutig mehr, als die tiefe Betrachtung eines historischen Hintergrunds. Mit leichter Hand komponiert und ebenso leicht zu lesen werden die Fans von Stefanie Zweig das Buch mögen. (es)

Stefanie Zweig: Die Kinder der Rothschildallee. Verlag: Langen-Müller. Erschienen im März 2009. ISBN-10: 3784431585. Gebunde Ausgabe, 320 Seiten 19,90 Euro.