Es wird ja immer doller was da im hohen Norden abläuft - und ich meine hier die Vorgänge um die IHK Lüneburg-Wolfsburg.

Da stößt der neu eingesetzte Hauptgeschäftsführer Wolfram Klein auf merkwürdige Abläufe in der Kammer und reklamiert diese pflichtgemäß. Anstatt die Dinge aufzuarbeiten und geradezurücken, entzieht man ihm das Vertrauen und schmeißt ihn raus. Basta, so einfach wollte sich die IHK der Merkwürdigkeiten entledigen, wird sich jetzt aber wohl die Zähne ausbeißen. Hoffentlich gründlich.

So, wie wir unfreiwilligen Mitglieder der IHK es schon seit Jahren ertragen müssen, so kriegt es - endlich - die IHK auch mal aus der Praxis zu spüren, was alles möglich ist. Ich habe kein Vertrauen mehr in die IHK. Und hört man Insider, dann sind es über 90 Prozent, die lieber heute als morgen die Zwangsmitgliedschaft loswären. Doch was geschieht? Was unternimmt der Gesetzgeber, dem dies alles bekannt sein muss, weil jeden Tag Einwände, Beschwerden und Klagen eingehen? Warum schweigt er feige und duldet dies?

Herrn Klein und seinem Rechtsanwalt wünsche ich den größtmöglichen Erfolg - auch wenn es für die IHK eine teure Sache werden könnte. Aber was soll's: Das viele vereinnahmte Geld - es sollen bei den Kammern insgesamt pro Jahr etwa 1,8 Milliarden Euro sein - muss doch letztlich weg, damit im Folgejahr diese Quelle wieder sprudeln kann. Reißt dieser Prozess ein großes Loch in die Haushaltskasse der IHK Lüneburg-Wolfburg, dann muss es eben weniger Empfänge geben, dann wird eben nicht so oft die weite Welt bereist und die Planung unnötiger Bauten rückt in weite Ferne.

Da ist es mir schon wesentlich lieber, wenn sich Herr Klein eine große Scheibe abschneidet, die IHK zur Einsicht kommt und ehrlich und sachlich über die Zwangsbasis nachdenkt und hoffentlich eine Basis nach Angebot und Nachfrage ansteuert. So, wie es zur Zeit. leider immer noch ist, so kann und darf es nicht mehr lange bleiben.