Anlässlich des europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen diskutieren heute im Glockenhaus Vertreter von Stadt, Landkreis und verschiedenen Lüneburger Institutionen zum Thema “Teilhabe jetzt - eine Gesellschaft für alle, Barrierefreiheit für alle“.

Lüneburg -

Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr mit einem Kurzreferat des niedersächsischen Referenten des Behindertenbeauftragten, Detlev Jähnert. Organisiert hat die Podiumsdiskussion der Behindertenbeirat der Stadt und des Landkreises Lüneburg in Kooperation mit der Diakonie. Die erste Vorsitzende des Beirats, Helga Neumann, hat selbst eine starke Sehbehinderung. Die Hohnstorferin weiß wovon sie spricht, wenn sie sagt: "Barrieren gibt es an ganz vielen Ecken und Enden." Noch immer würden Menschen mit Behinderungen zu oft ausgegrenzt - auch in Lüneburg. "Es gibt viele Gebäude in Lüneburg, die für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit einer Gehbehinderung nur schwer zu erreichen sind. Das gilt auch für das Rathaus", so Neumann.

Und das Kopfsteinpflaster sei für Menschen mit einer Gehbehinderung eine echte Herausforderung. Neumann: "Natürlich ist das alles historisch gewachsen, aber wir müssen uns fragen, ob wir wirklich bestimmte Menschen ausgrenzen wollen." Kein unbekanntes Problem bei der Stadt. Susanne Moenck, Pressesprecherin der Stadt Lüneburg sagt: "Einschränkungen für Rollstuhlfahrer sind ausgesprochen bedauerlich, aber das Kopfsteinpflaster ist Teil des Gesamtdenkmals Lüneburg. Der Bereich Ordnung achtet aber mit darauf, dass die nebenliegenden Fußwege, wenn vorhanden, nicht zu sehr für Tische und Stühle mitgenutzt werden, damit Menschen mit Rollator oder Rollstuhl dort die ebene Fläche mitnutzen können und etwas leichter vorankommen."

Über dieses und andere Themen soll heute diskutiert werden. Helga Neumann: "Wir freuen uns über eine rege Beteiligung." (ben)