Bahnkunden aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg wollen via Lüneburg bequemer nach Hamburg.

In vier Wochen startet eine Neuauflage der Kulturellen Landpartie im benachbarten Landkreis Lüchow-Dannenberg. Geht es nach dem Fahrgastverband Pro Bahn soll bis dahin eine aktuelle Forderung vieler Bahnfahrer Gehör gefunden haben: Eine nachhaltige Verbesserung des Nahverkehrs mit der sogenannten Wendlandbahn zwischen Lüneburg und Dannenberg.

Für diese Forderung hat der Fahrgastrat Wendland bereits mehr als 3500 Unterschriften von Unterstützern gesammelt. Bis zum Start der zwölftägigen Veranstaltungsreihe am 21. Mai sollen es 5000 sein. Konkret setzen sich die Unterzeichner der Unterschriftenaktion dafür ein, dass die Tarifgrenze des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) bis nach Dannenberg ausgedehnt wird. Bislang reicht das Ticket nur bis Göhrde.

Das Ärgernis mit zwei Fahrscheinen auf einer Strecke könnte schon relativ zügig ein Ende haben, vorausgesetzt die Deutsche Bahn stimmt dem zu, erklärt HVV-Sprecher Rainer Vohl. "Derzeit läuft der Abstimmungsprozess mit der Deutschen Bahn." Der Zeitplan sei ungewiss, doch die Unterschriftenaktion verleihe dem Projekt Zugkraft. "Hier decken sich unsere Interessen mit denen von Pro Bahn."

Das bisherige Ende der Tarifgrenze ist der sechste Stopp der Regionalbahn nach Zwischenhalten in Wendisch Evern, Vastorf, Bavendorf, Dahlenburg und Neetzendorf. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg folgen Leitstade und Hitzacker. Der Zielbahnhof etwa 50 Kilometer südöstlich von Lüneburg wird erst nach 68 Minuten erreicht.

Auch das soll sich nach Meinung von Birger Wolter ändern. Der Aktivist bei Pro Bahn: "Weil die Strecke fast schnurgerade durch die Landschaft verläuft und der Oberbau relativ stabil ist, wäre dort mindestens Tempo 80 möglich." Bisher tritt der Zugführer bei etwa 60 Stundenkilometer auf die Bremse.

Damit die Bahn aber so richtig auf Touren kommen kann, müssten zunächst 21 Bahnübergänge an Feld- und Waldwegen mit Ampeln nachgerüstet werden, obwohl dort lediglich Land- und Forstwirte die Schienen kreuzen.

Diese Investitionen scheut allerdings die zuständige Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen. Deren Sprecherin Kerstin Heinemann begründet das folgendermaßen: "Die Wendlandbahn hat nur ein sehr geringes Fahrgastpotenzial und ist die nachfrageschwächste Strecke in ganz Niedersachsen."

Darauf kontert Wolter: "Ursache für die mangelhafte Akzeptanz ist auch die niedrige Fahrgeschwindigkeit." Wenn der Zug weniger als eine Stunde unterwegs sei, wäre ein Zwei-Stundentakt mit einer hin und her pendelnden Bahn möglich. Unterschriftenlisten gibt es bei ihm unter der Telefonnummer 05843/98 69 00.

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