Regionalranking attestiert gesunde Altersstruktur und hohen Bildungsstand - aber wenig Arbeitsplätze.

Auf Platz 249 von insgesamt 409 Kreisen und kreisfreien Städten ist der Landkreis Lüneburg beim aktuellen Regionalranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft gelandet. In Niedersachsen belegt Lüneburg Platz 20 von insgesamt 46. Gegenüber der ersten Studie im Jahr 2006 hat sich Lüneburg in beiden Tabellen etwas nach oben gearbeitet.

Die Studie analysiert ökonomische und strukturelle Aspekte wie etwa Kaufkraft, Bruttoinlandsprodukt und Ausbildungsplatzdichte. Als Stärken des Landkreises Lüneburg nennt die Initiative vor allem Demografie und Bildungsstand.

So erreicht Lüneburg im sogenannten Demografieindex landesweit den dritten Platz und bundesweit Rang 41. Der Index ist ein Sammelindikator und gibt die Altersstruktur der Bevölkerung wieder, wie etwa das Verhältnis zwischen Jung und Alt.

Auch in Sachen Gewerbe-Gründungen kommt Lüneburg auf einen besseren Saldo zwischen An- und Abmeldungen von Gewerbe als der Bundesdurchschnitt: Der Kreis erreicht in dem zugrunde gelegten Jahr 2007 einen Saldo von 1,9 je 1000 Einwohner, der Durchschnitt bundesweit dagegen beträgt nur 1,4. Das ergibt Rang 107 bundesweit und Platz 14 in Niedersachsen.

Weiterer Pluspunkt der Region Lüneburg ist der Bildungsstandard ihrer Bewohner. 7,9 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss, bundesweit liegt dieser Anteil bei 7,8 Prozent. Fazit: Platz 152 in Deutschland und Rang elf in Niedersachsen.

Als Schwächen nennt die Studie vor allem die Kinderbetreuung. 46,9 Prozent aller Kinder unter sechs Jahren werden in Kitas betreut, bundesweit sind es weit mehr, nämlich 54,3 Prozent. Das schiebt Lüneburg auf Platz 342 bundesweit und Rang 26 in Niedersachsen.

Auch in Sachen Arbeitsplätze hinkt Lüneburg dem Bundesdurchschnitt hinterher. 56,4 Prozent aller Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren haben im Kreis Lüneburg einen sozialversicherungspflichtigen Job oder sind geringfügig beschäftigt. Bundesweit liegt die Arbeitsplatzversorgung aber bei 60 Prozent. Im Ergebnis liegt Lüneburg damit auf Platz 330 in Deutschland und Rang 38 in Niedersachsen.

51 637 Euro erwirtschaft jeder Erwerbstätige im Kreis Lüneburg im Schnitt. In ganz Deutschland sind das durchschnittlich 58 299 Euro. Lüneburg landet damit auf Rang 321 von 409. Innerhalb Niedersachsen ergibt das Platz 37 von 46.

Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) bewertet die Ergebnisse auf Nachfrage der Lüneburger Rundschau durchaus positiv: "Gegenüber der ersten Studie im Jahr 2006 sind wir dabei, uns nach oben zu arbeiten: Da lagen wir bundesweit auf Platz 262 statt 249 und niedersachsenweit auf Platz 26 statt 20. Das zeigt in der langfristigen Betrachtung, dass wir uns langsam, aber stetig verbessern. Wo wir noch schwach sind, arbeiten wir daran, besonders bei der Kinderbetreuung."

Die ersten Ränge haben übrigens ergattert: In Niedersachsen Lüneburgs Nachbarlandkreis Harburg, deutschlandweit der Kreis München. Das aktuelle Fazit der Forscher: Der Kreis Lüneburg werde "aufgrund der spezifischen Wirtschaftsstruktur vor Ort unter den Folgen der aktuellen Konjunkturkrise eher schwach betroffen sein".

www.insm-regionalranking.de/2009_k_landkreis-lueneburg.html