Der Flecken Bardowick verbannt schwere Lastwagen ab einem Gewicht von zwölf Tonnen aus dem Ortszentrum.

Der Flecken Bardowick verbannt schwere Lastwagen ab einem Gewicht von zwölf Tonnen aus dem Ortszentrum. Die Kreisstraße 30 im Altdorf zwischen dem Schwarzen Weg beginnend an der ehemaligen Bundesstraße 4 und der Ilmenau-Klappbrücke ist voraussichtlich ab August für zunächst ein Jahr für den Schwerlastverkehr tabu. Bevor für die Lastwagen möglicherweise ein endgültiges Durchfahrtsverbot erlassen wird, soll ein Verkehrsversuch für Klarheit sorgen.

,,Die Testphase beginnt, wenn die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes der Marktumgestaltung abgeschlossen sind", sagt Gemeindedirektor Günter Dubber. Gestern seien die Aufträge ausgeschrieben worden. Dubber rechnet damit, dass der 620 000 Euro teure Umbau, bei dem auch die Kreisstraße 30 verschwenkt wird, von Mai bis August dauern. Danach starte der Verkehrsversuch, begleitet von Kontrollen durch Polizei und Messungen des Landkreises Lüneburg. ,,Außerdem sind drei Verkehrszählungen geplant", sagt Dubber. Von der Sperrung ausgenommen bleibt der Nahverkehr und die Laster der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA), die vom Deponiegelände den Ort Bardowick ansteuern müssen.

Die jüngste Verkehrszählung habe untermauert, was Rat, Verwaltung und Bürger des Fleckens schon lange vermuteten. Die Fahrer der schweren Lastwagen suchten sich immer mehr den Weg durch Bardowick. ,,Es wurden in beide Richtungen 593 Lkw über zwölf Tonnen am Tag gezählt", so der Gemeindedirektor. Dubber sagt, die modernen Navigationsgeräte leiten die Lkw von der Autobahn 250 an der Abfahrt Handorf ab, schicken sie über die alte B 4 und danach durch das Altdorf zur Elba-Kreuzung auf die Bundesstraße 209. Das scheint für die Lastkraftfahrer eine Abkürzung zu sein." Für die Bardowicker sei es indes ein unhaltbarer Zustand, ergänzt er.

Zu den Folgen des Schwerlastverkehrs gehöre, dass das Geschirr in den Häusern an der K 30 dauernd in den Schränken klirre. ,,Außerdem fürchten einige Anwohner schon jetzt Schäden an ihren Gebäuden." Doch die größte Gefahr entstehe für die Kinder, die entlang der Straße zur Schule gehen und radeln.

Sollte sich nach dem Ende des Verkehrsversuches herausstellen, dass dieser erfolgreich war, werde die Kreisstraße 30 abgestuft zur Gemeindestraße, erklärt der Verwaltungschef. ,,So wird dem Flecken Bardowick die rechtliche Handhabe gegeben, den Durchgangsverkehr der schweren Laster dauerhaft aus dem Ort auszuschließen." Ein Ziel, dass die Gemeinde seit Jahren verfolgt.

Maßnahmen, die darauf zielten, waren: Bau der Kreisel am Schwarzen Weg, Höhe Landwehr und Hinter der Worth/Im Sande, Verkehrsberuhigung der Pieperstraße und Tempo 30 in der Nikolaistraße. ,,Wir sind vom Erfolg überzeugt, den Lkw-Durchgangsverkehr aus dem Ort zu nehmen. Schon der Verkehrsversuch ist ein Meilenstein für die Weiterentwicklung des Altdorfes", meint Dubber.

Im Übrigen sei der Test und die ihm möglicherweise folgende Sperrung für Lastwagen die kostengünstigere und die naturverträglichere Variante im Gegensatz zur sogenannten Elba-Spange, die als Umgehung für das Altdorf ins Spiel gebracht worden war. Diese sollte zwischen dem Hagemannsweg an der alten B4 und der Autobahnauffahrt Lüneburg-Nord ansetzen, über derzeit landwirtschaftlich genutzte Flächen durch die Ilmenau-Niederung nahe der alten Goseburg verlaufen und in die B209 in Adendorf, jenseits Höhe Borgwardtstraße, münden.

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