Lauenburg. Bestes Wetter, zufriedene Händler und Kunden – besser hätte es auf der Messe in Lauenburg nicht laufen können.

Manchmal passt einfach alles: das Wetter, die Angebote – und die Stimmung sowieso. Der Plan von Wolfgang Krajewski, Inhaber der Firma Selekt Veranstaltungen, ist aufgegangen: Die Messe „Landträume“ hat mit Lauenburg endgültig einen neuen Veranstaltungsort gefunden. Rund um Schloss und Schlossturm flanierten am Wochenende Tausende Besucher zwischen den Pagodenzelten der rund 100 Händler. Von Kunsthandwerk über Mode, kulinarische Spezialitäten, Pflanzen und Allerlei rund um Haus und Garten reichte das Angebot.

Eines fiel jedoch auf: Lauenburger waren eher in der Minderheit – sowohl als Händler als auch als Besucher. Wie die Nummernschilder der Autos vor dem Veranstaltungsgelände zeigten, hatte es sich offenbar weit über die Stadtgrenzen hinaus rumgesprochen, dass die Wohlfühlmesse „Landträume“ in Lauenburg ihre Pagodenzelte aufgebaut hat. Aus Hamburg, Bremen, Potsdam, Kiel und sogar aus den Niederlanden und und Norwegen kamen die Besucher.

Tausende Besucher bei der Messe „Landträume“. Händler und Organisator Wolfgang Krajewski schwärmen von der Atmosphäre rund um das Lauenburger Schloss.
Tausende Besucher bei der Messe „Landträume“. Händler und Organisator Wolfgang Krajewski schwärmen von der Atmosphäre rund um das Lauenburger Schloss. © Elke Richel | Elke Richel

Eintrittspreis von fünf Euro schreckt nicht ab

Ganz preiswert war das Vergnügen nicht: Erwachsene zahlten 5 Euro Tageseintritt zum Messegelände, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren hatten freien Eintritt. Im vergangenen Jahr hatte der Eintritt noch 4 Euro gekostet. Für Cristina Hitscher-Kleszcz und ihren Mann Kamil ging das in Ordnung. Sie waren mit ihren vier Kindern extra aus Hamburg in die Schifferstadt gekommen. „Für einen tollen Familienausflug bezahlen wir gern 10 Euro“, waren sie sich sich einig.

Diese Meinung deckte sich mit der Erfahrung von Wolfgang Krajewski. „Für ein stimmiges Konzept zahlen die Leute gern einen Eintritt, wenn er sich im Rahmen hält“, hat er festgestellt. Er selbst veranstaltet seit mehr als 20 Jahren Märkte und Messen dieser Art und hat keinen Besucherrückgang feststellen müssen. Von der Krise der Veranstalter von Straßenfesten in Hamburg hat er auch gehört. „Natürlich müssen auch wir mit gestiegenen Kosten kalkulieren, aber wir rechnen so, dass wir keine Abstriche am Niveau der Veranstaltung machen müssen. Die Besucher danken es uns“, sagt er.

Händler kommen aus ganz Deutschland

Wenn Wolfgang Krajewski eine Messe oder einen Markt plant, muss er nicht lange um Marktbeschicker werben. „Einige halten mir seit 20 Jahren die Treue“, sagt er. Nicht ganz so lange dabei ist Hannes Reese mit seinen geschreinerten Frühstücks- und Anrichtebrettern. „Es ist eine tolle Atmosphäre hier in Lauenburg. Natürlich stehen die Leute nicht unbedingt Schlange, um meine Brettchen zu kaufen. Wenn ich meine Unkosten decken kann und noch ein bisschen drüber habe, bin ich zufrieden, sagt er.

Anders Benjamin Lietz aus Lauenburg. Sein Stand war dicht umlagert. Schließlich gibt es ja in unseren Breiten nicht aller Tage knorrige Olivenbäume im Kübel im Angebot. Aber auch Magnolien, Geranien und Rosen gingen weg wie warme Semmeln. Iris Fraeßdorf entschied sich für dreifarbige Petunien. „Hier gibt es tolle Inspirationen für den Garten. Ich hätte mit noch mehr Pflanzenstände gewünscht“, sagte sie.

Mit einem verschmitzten Lächeln brachte Weinhändler Edward Walter seine edlen Tropfen unter das Volk.
Mit einem verschmitzten Lächeln brachte Weinhändler Edward Walter seine edlen Tropfen unter das Volk. © Elke Richel | Elke Richel

Weinhändler Edward Walter war extra aus Rheinland Pfalz angereist und pries seine süffigen Tropfen lautstark an. „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, posaunte er in die Menge – und die Leute glaubten ihm. „Tolles Wetter, nicht zu heiß. Perfekt um Geschäfte zu machen“, sagte er augenzwinkernd.

Cocktailbar mit bestem Elbblick

Doch der Weinexperte hatte starke Konkurrenz, nicht nur auf dem Schlossplatz selbst. Im Rosengarten hinter dem Schlossturm war die Bar dicht umlagert. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass es dort nicht nur leckere Cocktails und spritzige Erdbeerbowle gab, sondern den besten Blick über die Elbe. Gleich daneben gab es wallende Kleider und Blusen, so individuell, wie sie in keinem Kaufhaus zu finden sind.

„Der Schlossgarten ist verwinkelt und hinter jeder Ecke warten neue Überraschungen“, schwärmte Jana Bresan, die mit ihrer Tochter extra aus Lüneburg angereist war. Sie war schon Stammkundin, als die „Landträume“ noch in Friedrichsruh veranstaltet wurden. Lauenburg müsse sich dahinter nicht verstecken. Nächstes Jahr, das weiß sie schon heute, wird sie wiederkommen.