Lauenburg. Pünktlich hat der Raddampfer in der sächsischen Landeshauptstadt abgelegt. Was die Elbestadt zum Empfang am Ostermontag plant.

Alle 151 Passagiere waren am Donnerstag kurz nach 8 Uhr an Bord. Da stand die „Dresden“ schon unter Volldampf. Pünktlich um 9 Uhr ertönte die Pfeife des Raddampfers: Auf zur großen Fahrt nach Hamburg! Wobei das ein wenig geflunkert ist: Das Ziel der Fahrt ist nämlich Lauenburg. Von dort aus geht es für die Gäste mit dem Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ weiter in die Hansestadt.

Warum die „Dresden“ nicht nach Hamburg fahren darf, mag im ersten Moment verwundern. Schließlich fährt das 1926 gebaute Schiff mittlerweile mit leichtem Heizöl statt mit Steinkohle. Ökologische Gründe können es also nicht sein. „Im Gegensatz zum ,Kaiser’ haben wir keine Zulassung für Seewasserstraßen. Außerdem können wir den Schornstein nicht so weit absenken, dass wir unter den Brücken bis Hamburg hindurch fahren können“, erklärt Jochen Haubold, nautischer Leiter der Fahrt.

Raddampfer: Erstes Tagesziel des Schiffes ist Torgau

„Der wahre Grund ist aber, dass wir unseren Gästen einen besonderen Höhepunkt bieten wollen: Eine Fahrt mit dem Raddampfer ,Kaiser Wilhelm’, der ja im Jahre 1900 in Dresden gebaut wurde“, sagt Organisator Michael Hillmann augenzwinkernd.

In Meißen hatte die „Dresden“ gegen Mittag angelegt. Dort wartete auf die Gäste der Bus zu einer Stadtrundfahrt. Am Donnerstagabend soll mit Torgau das erste Tagesziel erreicht sein. Vor ein paar Tagen hatte der hohe Wasserstand der Elbe bei Dresden Michael Hillmann noch Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. „Der Pegel fällt gerade. Ich gehe davon aus, dass wir am Ostermontag planmäßig Lauenburg erreichen“, sagt er.

Empfang der Stadt Lauenburg auf dem Lösch- und Ladeplatz

Was die Crew und die Gäste der „Dresden“ noch nicht wissen: In Lauenburg werden sie mit großem Bahnhof empfangen. Nicht genug, dass der „Kaiser“ der alten Lady mit Passagieren an Bord ein gutes Stück entgegenfährt. In Hitzacker – so der Plan – werden die beiden Schiffe erstmals aufeinandertreffen. Gemeinsam dampfen sie dann Richtung Lauenburg, wo sie gegen 16.30 Uhr erwartet werden.

„Natürlich bereiten wir der ,Dresden’ in Lauenburg einen tollen Empfang“, versichert Bürgermeister Thorben Brackmann. Der Plan: Kurz vor dem Ziel schließt sich ein Corso von Booten der DLRG und des Wassersportclubs den Raddampfern an. Nach einer Ehrenrunde vor der Kulisse der Altstadt legt der „Kaiser Wilhelm“ an seinem Anlieger an der Elbuferpromenade an. Für die „Dresden“ ist ein Liegeplatz am Lösch- und Ladeplatz reserviert. Hier warten Bürgermeister und weitere Vertreter der Stadt auf die Gäste aus Sachsen. Der Feuerwehrmusikzug gibt ein Platzkonzert.

Für gelungene Fotomotive dürfte am Ostermontag entlang der Elbuferpromenade also gesorgt sein. Wer die „Dresden“ hautnah erleben möchte, sollte sich gegen 16.30 Uhr auf dem Lösch- und Ladeplatz einfinden.