Lauenburg. Seit Langem wird in Lauenburg nach einer Lösung für die Freiwillige Feuerwehr gesucht. Die Retter brauchen jetzt eine Perspektive.

Seit mehr als zehn Jahren wird in Lauenburg nach einer Lösung für die Freiwillige Feuerwehr gesucht. Wie wichtig die Retter gerade in der Schifferstadt sind, ist unstrittig. Zur dichtbebauten historischen Altstadt mit einer Vielzahl Jahrhunderte alter Fachwerkhäuser kommen Industriebetriebe im Osten der Stadt, die im Brandfall oder bei Unfällen ebenfalls besondere Herausforderungen an die Retter stellen. Dazu die exponierte Lage an der Elbe und der bis heute unzureichende Schutz vor Hochwasser.

Viele Herausforderungen für Lauenburgs Feuerwehr

Die Lage um das Katastropenschutzzentrum ist zugegeben schwierig. Dass sich Retter im Zweifelsfall im Freien umziehen, weil der Platz nicht reicht, ist ein Unding. Als kleinstes Problem gilt der Umstand, dass sich das Rote Kreuz im Gegenzug für eine finanzielle Beteiligung am K-Zentrum eine Grundschuld ins Grundbuch hat eintragen lassen. Der im Verhältnis zu Feuerwehr und Technischem Hilfswerk geringe Platzbedarf dürfte helfen, eine Alternative für das DRK zu finden – dauerhaft oder für die Zeit einer Erweiterung.

André Herbst
André Herbst © Bergedorf | Privat

Ganz anders die Situation um das THW: In Verantwortung des Bundes steht und fällt ein Neubau naturgemäß mit der Frage, ob und wann Geld aus Berlin fließt. Auf das Prinzip Hoffnung zu setzen, hilft in dem Fall nicht weiter. Es sei denn, die Verantwortlichen meinen, die Ehrenamtlichen von Feuerwehr und THW würden weitere jahrelange Verzögerungen hinnehmen.

Geduld der Retter nicht weiter austesten

Das wäre ein gewagtes Spiel. Lauenburg wäre nicht die erste Kommune in Schleswig-Holstein, der so viele Feuerwehrleute abhandenkommen, dass sie Bürger zwangsverpflichten muss. Es empfiehlt sich, mit den Menschen, die viele Stunden ihrer Freizeit im Sinne der Sicherheit und der Allgemeinheit aufwenden, das Gespräch zu suchen. Ja, die Verantwortlichen in aktuelle Überlegungen einzubinden.

Das gilt auch und besonders mit Blick auf den Standort. Wenn die Erkenntnis reift, dass eine Lösung am jetzigen K-Zentrum auf absehbare Zeit nicht realistisch scheint, sollte frühzeitig mit der Feuerwehrführung gesprochen werden, wie mögliche Alternativen gestaltet werden sollten.

Probleme lassen sich besser gemeinsam lösen

Die vorgeschriebenen Fristen für Einsätze sind von der Reeperbahn leichter zu erfüllen als etwa aus dem Baugebiet Nord. Bleibt die Frage, wie die Situation etwa durch eine entsprechende verkehrliche Anbindung verbessert werden könnte. Oder ob sich gemeinsam eine bessere Alternative finden lässt für den Fall, dass ein Umbau des K-Zentrums weiter auf der Stelle tritt.

Es spricht für die Stadtverwaltung, dass sie zur nächsten Sitzung des Bauausschusses Überlegungen präsentieren will, wie sich das Vorhaben doch vor Ort realisieren lässt. Doch es bleibt dabei: Denkverbote helfen im Zweifelsfall nicht weiter.