Seevetal. Bei Schnee und Eis lohnt eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet im Landkreis Harburg. Zum Startpunkt geht es auch mit Bus und Bahn.

Vor allem im April und Mai pilgern die Menschen in die Untere Seeveniederung, wenn Deutschlands bedeutendstes Vorkommen der Schachbrettblumein voller Blütenpracht steht. Doch auch im Winter kann man in diesem Naturschutzgebiet im Landkreis Harburg die Natur im Süden von Hamburg hautnah erleben. Wer die Ruhe genießen, sich den Kopf durchpusten lassen und parallel Flora und Fauna beobachten möchte, ist in diesem Fleckchen in der Gemeinde Seevetal zu jeder Jahreszeit an der richtigen Adresse.

Seit Anfang Januar präsentiert sich die herrliche Natur in ihrem winterlichen Kleid. Die frostigen Temperaturen sorgen dafür, dass der Schnee auf Wiesen und Wegen liegen bleibt. Scheint dazu noch die Sonne, lässt sich das Naturensemble erst recht mit allen Sinnen genießen. Allerdings ist Eile geboten, denn für das zweite Januar-Wochenende sagen die Meteorologen steigende Temperaturen voraus.

Untere Seeveniederung: Hoher Wasserstände sorgen für große Seenlandschaft

Auch wenn es für Anwohnerinnen und Anwohner wenig erfreulich ist, hält die Natur dieser Tage ein besonderes Schauspiel bereit: Durch die hohen Wasserstände der nahen Elbe und mehrerer Bäche hat sich die Untere Seeveniederung in eine riesige Seenlandschaft verwandelt. Stellenweise kann man nicht erkennen, wo die Ufer von Ashäuser Mühlenbach, Seeve, Junkernfeldsee oder Steller See beginnen und enden.

In der Seevengeti tummeln sich zottelige Rinder auch im Winter draußen

Derart großflächig schweift das Auge des Betrachters über gefrorene Wasserflächen, in denen sich die Sonne spiegelt. Keine nassen Füße bekommen unterdessen die Rinder in der sogenannten Seevengeti. Sie stehen auf etwas erhöhtem Niveau in Sichtweite der Bahnlinie Hamburg-Hannover. Die Minusgrade schrecken die zotteligen Vierbeiner nicht von einem Aufenthalt im Freien ab. Mit etwas Glück kann man sie im Winter von dem kleinen Aussichtsturm aus beobachten.

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Acht Kilometer lange Runde zwischen Over an der Elbe und Bahnhof Maschen

Das Naturschutzgebiet wird im Süden vom hohen Damm des Rangierbahnhofs Maschen, im Westen vom Herrendeich, im Norden vom Elbdeich und im Osten vom Achterdeich begrenzt. Derzeit wird der weitaus überwiegende Teil der Fläche als Grünland genutzt. Das Junkernfeld befindet sich als Domänenland überwiegend im Eigentum des Landes Niedersachsen.

Naturfreunden sei ein ausgedehnter Spaziergang durch die Untere Seeveniederung ans Herz gelegt. Bei gemütlicher Gehweise mit kurzen Zwischenstopps benötigt man für die etwa acht Kilometer lange Runde etwas mehr als zwei Stunden.

So romantisch beeindruckend war die Stimmung in der Unteren Seeveniederung am ersten Sonntag im Januar 2024.
So romantisch beeindruckend war die Stimmung in der Unteren Seeveniederung am ersten Sonntag im Januar 2024. © HA | Markus Steinbrück

Parkplätze befinden sich am Schützenhaus in Over, von Hörsten kommend am Aussichtsturm am Junkenfeldsee sowie an der Verbindungsstraße zwischen Stelle und Hörsten direkt neben dem Bahndamm.

Untere Seeveniederung: Anreise grundsätzlich auch mit Bus und Bahn möglich

Am Ausgangspunkt in Over befindet sich auch eine Bushaltestelle, zum Beispiel für die HVV-Linie 149 zwischen Winsen und Harburg. Wer es angesichts des GdL-Streiks dieser Tage wagt, mit dem Metronom der Linie RB31 anzureisen, steigt am Bahnhof Maschen aus. Fußläufig innerhalb weniger hundert Meter erreicht man von dort den Startpunkt nahe der Seevengeti. Dort informiert eine Schautafel über Natur, Wege und Entstehung des Schutzgebiets.