Seevetal. Seevetaler Bürgermeisterin Emily Weede schreibt Offenen Brief an die Eisenbahngesellschaft. Die Botschaft ist klar: Ihr langt‘s.

Dass die Eisenbahngesellschaft Metronom die Nerven seiner Kunden im Landkreis Harburg immer wieder auf die Nerven spannt, ist nicht neu – zu eng ist die Taktung ausgefallener und verspäteter Züge. Mal ist der Personalmangel schuld, mal sind es Gleisarbeiten. Aber immer sind es die Pendler, die das Nachsehen haben.

In der Gemeinde Seevetal ist die Verärgerung über das Uelzener Unternehmen nun allerdings so groß, dass die Seevetaler Bürgermeisterin Emily Weede selbst zur Feder gegriffen hat: Die Kommunalpolitikerin schrieb einen Offenen Brief an Metronom.

Der Grund: ein fehlender Fahrkartenautomat am Bahnhof Meckelfeld, der an der Metronom-Strecke liegt.

Bürgermeisterin schreibt Offenen Brief an den Metronom: „Bin sehr irritiert und erschrocken“

„Mit großer Verwunderung habe ich heute erfahren, dass es am Bahnhof Meckelfeld derzeit keinen Fahrkartenautomaten gibt. Als Begründung wurde mir nach Rückfrage in Ihrem Hause genannt, dass ,die Kabellänge nicht ausreichen würde für die Verlegung an den neuen Standort‘“, schreibt Weede gleich zu Beginn ihres Briefs, der das Datum 30. November trägt. „Ich bin sehr irritiert und erschrocken über diese Tatsache.“ Verärgert sei sie zudem darüber, dass die Gemeinde nicht informiert wurde.

Hintergrund ist, dass der Meckelfelder Bahnhof aktuell umfänglich modernisiert wird. Doch der Bahnbetrieb wurde die gesamte Zeit über aufrecht erhalten. Zuletzt wurde am 18. Oktober die neue Fußgängerbrücke eröffnet. „Der neue Bahnsteig ist vor einigen Monaten, noch weit vor der Eröffnung der neuen Brücke, in Betrieb genommen worden“, schreibt Weede dazu. Es habe also genug Zeit bestanden, sich um die Verlegung des Automaten zu kümmern.

Bahnhof Meckelfeld ohne Fahrkartenautomat: „Erwarte, dass jetzt umgehend gehandelt wird“

„Es ist nicht akzeptabel, dass unsere Bevölkerung nicht nur unter Verspätungen, Ausfällen und Fahrplankürzungen leidet, sondern dass sie jetzt auch nur unter erschwerten Bedingungen in den Besitz einer Fahrkarte kommen kann“, macht Wede deutlich. Wer zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto zum Bahnhof komme und nicht im Besitz einer Zeitkarte ist, sei auf den Automaten angewiesen.

Bis Ende des Jahres sollen die Modernisierungsmaßnahmen an dem vor allem von Pendlern genutzten Bahnhof noch dauern. Für Emily Weede kann es zunächst einmal nur eine Lösung geben: „Ich erwarte, dass jetzt umgehend gehandelt wird und ein Fahrkartenautomat am Bahnhof Meckelfeld in Betrieb genommen wird.“