Landkreis Stade. Wildbienen sind fleißige Blütenbestäuber. Doch ihr Lebensraum wird knapp. Der Landkreis Stade verrät deshalb einen wichtigen Tipp.

Gerade an den schönen warmen Tagen finden sich vermehrt kleine Sandhäufchen auf den Zwischenräumen der Pflasterung. Hierbei handelt es sich um die Nesteingänge von kleinen Wildbienen: Wer genauer hinsieht, kann die kleinen Insekten dabei beobachten, wenn sie mit Pollen an ihren Hinterbeinen ins Nest schlüpfen.

Warum der Schutz von Bienen wichtig ist, erklärt das Amt für Naturschutz des Landkreises Stade.

Wildbienen schützen: Aufgeheizte Pflastersteine wärmen den Nistplatz

Solitärbienen leben nicht im Staat, die Weibchen bauen allein ihre Nester und versorgen die Brutzellen. Viele dieser Wildbienen wie die Hosenbienen oder die Schmalbienen legen ihre Nester im sandigen Boden an. Gerade aufgeheizte Pflastersteine speichern bis zum Abend hin die Wärme und werden deshalb von den wärmeliebenden Insekten als Nistplatz bevorzugt.

 Die Sandhäufchen zwischen und in Pflasterfugen sind ein wichtiger Lebensraum für Wildbienen. Wichtig: Sie verursachen keine Schäden an der Pflasterung.
 Die Sandhäufchen zwischen und in Pflasterfugen sind ein wichtiger Lebensraum für Wildbienen. Wichtig: Sie verursachen keine Schäden an der Pflasterung. © HA | Hagedoorn-Schüch

Anders als die Ameisen verursachen diese harmlosen Wildbienen keine Schäden an der Pflasterung. Ihre Gänge werden nach der Eiablage und der Versorgung der Brut wieder verschlossen. Stellen die Mini-Häufchen ein optisches Problem dar, hilft gelegentliches Fegen. Das Brutgeschehen wird dadurch kaum beeinträchtigt. Außerdem sind diese Wildbienenarten nur wenige Wochen im Jahr aktiv.

Fleißige Helfer: Um den Nachwuchs zu ernähren, bestäuben Wildbienen zahllose Blüten

Wildbienen sind wichtige Blütenbestäuber. Für die Versorgung eines einzigen Nachkommen werden bis zu 100 Blüten besucht. Sie bevorzugen trockene und halbtrockene Lebensräume mit einem großen Angebot an Blütenpflanzen.

Aufgrund der Intensivierung der Landnutzung sind diese Lebensräume selten geworden. Das gilt auch für Hecken und Feldränder. „Wer die nützlichen Wildbienenarten unterstützen möchte, kann im eigenen Garten Stauden, Kräuter und Wildblumen anpflanzen – Nahrung für Insekten und ein wichtiger Beitrag für die Artenvielfalt“, erklärt Diplom-Biologin Janette Hagedoorn-Schüch vom Amt für Naturschutz des Landkreises Stade.