16 Neugründungen in Schleswig-Holstein, 34 allein in Hamburg. Hansestadt ist bundesweit Spitze

Kiel/Hamburg. In Schleswig-Holstein sind 2014 insgesamt 16 neue Stiftungen gegründet worden. Damit erhöhte sich die Zahl der Stiftungen im nördlichsten Bundesland auf 737. Dies geht aus einer vom Bundesverband Deutsche Stiftungen am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Statistik hervor. Im nördlichsten Bundesland kommen 26 Stiftungen auf 100.000 Einwohner. Diese Stiftungsdichte entspricht dem bundesweiten Durchschnitt. Unter den Bundesländern nimmt Schleswig-Holstein damit Rang 7 ein.

Hamburg bleibt bundesweit die Hauptstadt der Stiftungen: Im vergangenen Jahr sind in der Hansestadt 34 neue Stiftungen gegründet worden. Wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen mit Sitz in Berlin mitgeteilt hat, gibt es in der Hansestadt derzeit 1337 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. In Hamburg kommen umgerechnet auf 100.000 Einwohner 77 Stiftungen, im Bundesdurchschnitt sind es nur 26. Das Hamburger Stiftungskapital beträgt rund acht Milliarden Euro. Das Geldvermögen aller rund 20.000 Stiftungen in Deutschland wird auf 100 Milliarden Euro geschätzt.

Zu den neuen Stiftungen in Hamburg zählt die Siegfried Lenz Stiftung. Zur wissenschaftlichen Aufarbeitung seines schriftstellerischen und publizistischen Werks hatte der im vergangenen Jahr verstorbene Schriftsteller Siegfried Lenz im Juni 2014 seine nach ihm benannte Stiftung ins Leben gerufen. Wie der Hoffmann und Campe Verlag mitteilte, will die Stiftung junge Künstler und Wissenschaftler mit Stipendien unterstützen. Zudem vergibt sie einen mit 50.000 Euro dotierten Literaturpreis. 2014 wurde damit der israelische Schriftsteller Amos Oz geehrt. Neu ist auch die Hamburgische Regenbogenstiftung. Zu ihrem 30. Jubiläum hatte die Aids-Hilfe Hamburg mit einem Grundstockvermögen von 50.000 Euro diese Stiftung ins Leben gerufen. Die Regenbogenstiftung möchte dazu beitragen, dass Menschen mit HIV und Aids in Würde in einem diskriminierungsfreien Umfeld leben können.

Bundesweit sind im vorigen Jahr 691 Stiftungen gegründet worden. Das sind laut Bundesverband mehr Stiftungen als in den Vorjahren. Den größten Zuwachs verzeichnet Nordrhein-Westfalen. „Die hohe Zahl von 691 neu gegründeten Stiftungen im Jahr 2014 ist höchst erfreulich“, sagt Professor Michael Göring, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. „Die Aufgaben der gemeinnützigen Stiftungen in Deutschland sind schon allein angesichts der Integration von Migranten, der Bildungsangebote für neue Mitbürger sowie der kulturellen und politischen Teilhabe deutlich gewachsen.“ Traditionell verfolgen Stiftungen vor allem soziale Zwecke.

Außerdem unterstützen sie Wissenschaft, Forschung, Bildung und Kultur. 2014 fand in Hamburg der Deutsche Stiftertag statt. Seitdem steht Michael Göring von der Zeit-Stiftung an der Spitze des Bundesverbandes.