Pinneberg . Rollt auf Schleswig-Holstein eine Klagewelle zu? Geht es nach der Moorreger Tagesmutter Claudia Plötz, dann ja. Denn bei der von ihr gegründeten Interessengemeinschaft für Kindertagespflege melden sich immer mehr Kolleginnen und betroffene Eltern, die erwägen, gegen die aus ihrer Sicht ungerechte Behandlung der Tagespflege im Vergleich zur Kita-Betreuung im Land juristisch vorzugehen.

Allein aus dem Kreis Pinneberg haben sich 32Tagesmütter und Eltern zusammengefunden, die beim Verwaltungsgericht in Schleswig aufgrund einer in der Region im vergangenen Jahr in Kraft getretenen neuen Regelung widersprechen und laut Anwältin Angela Heinssen auf einen Schadenersatz in Millionenhöhe klagen.

So verlangte die Regelung von Eltern, die ihre Kinder bei der Tagesmutter betreuen lassen wollen, dass sie halbjährlich ihren Bedarf nachweisen und aufzeigen, dass es keinen alternativen freien Platz in einer Kita gibt. Gibt es den, sollten die Kinder in die Kita wechseln oder die Zuschüsse würden nicht mehr gezahlt. Von Kita-Eltern wird so etwas umgekehrt nicht verlangt. Die Tagesmütter berichten von verunsicherten Eltern und weggebrochenen Einnahmen.

Gleichzeitig läuft eine Normenkontrollklage beim Oberverwaltungsgericht. Ein Urteil steht noch aus. Von ihm versprechen sich die Betroffenen eine Signalwirkung.

Weitere Infos unter www.Interessengemeinschaft-Kindertagespflege-Pinneberg.de