Eine Frau wurde von einem Baum erschlagen. Hurrikan „Gonzalo“ behindert den Flugverkehr. In der Nacht ist auch Hamburg betroffen.

London/Hamburg. Alles hinter die Deiche: Ein Sturm soll das Wasser der Nordsee in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochmittag bis zu zwei Meter über das normale Hochwasser steigen lassen.

Ein orkanartiges Tief zieht von den Shetland-Inseln über Dänemark nach Polen. Seine Ausläufer überqueren heute Norddeutschland ostwärts, teilt der Deutsche Wetterdienst mit.

Strände, das Vorland und Hafenflächen an der Nordsee könnten überflutet werden, warnte der Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Dienstag. In Nordfriesland werde die Sturmflut etwas schwächer als in Ostfriesland ausfallen.

Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie wird das erste Hochwasser in der Nacht gegen 1 Uhr in Cuxhaven und kurz nach 4 Uhr in Hamburg-St. Pauli erwartet.

Schuld an Sturm und Hochwasser sind die Ausläufer des Hurrikans „Gonzalo“, der nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes über Deutschland zieht.

Für die Nacht werden an der Küste Windgeschwindigkeiten von 100 Kilometer pro Stunde erwartet, in Böen bis zu 110 Kilometer pro Stunde.

Ein Ausläufer von „Gonzalo“ hat am Dienstag für erhebliche Verkehrsbehinderungen sowie einen tödlichen Unfall in Großbritannien gesorgt. Eine Frau wurde in London tot unter einem umgestürzten Baum entdeckt, wie die Polizei mitteilte. Am Londoner Heathrow Airport mussten 110 Flüge gestrichen werden. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen, umgestürzte Lastwagen blockierten mehrere Straßen.

Der Sturm fegte nach Angaben von Meteorologen mit Geschwindigkeit von bis zu 105 Stundenkilometern über die britischen Küstengebiete hinweg. Am Wochenende war der Hurrikan auf die Bermuda-Inseln getroffen. In dem britischen Überseegebiet kam es zu Stromausfällen und Überflutungen. Auch in der Karibik hatte „Gonzalo“ in den Tagen zuvor größere Schäden angerichtet. Ein Mensch kam dort ums Leben.