Der Verkehrsknoten Ochsenzoll ist ausgebaut. Am Sonnabend wird er mit einem Fest eröffnet

Norderstedt. Mit 45 Meter Spannweite ist er der Norderstedter Superkreisel: Der Kreisverkehr am Knoten Ochsenzoll ist aber nicht nur der leistungsstärkste in der Stadt. Das Jahrhundertbauwerk ist nun bis auf wenige Restarbeiten fertig und wird an diesem Sonnabend mit einem bunten Programm eingeweiht. Der Kreisel ist der Schlusspunkt unter das Gesamtbauwerk, zu dem auch der rund 300 Meter lange Tunnel gehört. Er soll dafür sorgen, dass der Nord-Süd-Verkehr zwischen Schleswig-Holstein-Straße und Langenhorner Chaussee fließt.

Dass Musiker und Zirkusartisten am Schmuggelstieg auftreten, ist kein Zufall: Die Geschäftsleute haben unter dem Ausbau der viel befahrenen Kreuzung gelitten, viereinhalb Jahre setzten die Arbeiter Spundwände, hoben Bagger mehr als 20.000 Kubikmeter Erde aus, wurden 1000 Tonnen Stahl verbaut. „Anwohner und die Kaufleute am Schmuggelstieg waren über einen langen Zeitraum einer großen Belastung ausgesetzt. Es war nicht immer klaglos, aber letztlich haben sie das Projekt mitgetragen und Verständnis gezeigt. Es liegt mir deshalb besonders am Herzen, dafür zu danken“, sagt Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote. Er betont zugleich, dass viele Tausend Menschen vom neu gestalteten Knotenpunkt profitieren werden.

Der Verkehrsfluss an diesem Schnittpunkt zweier für die Region wichtiger Verkehrsadern werde deutlich verbessert, ein früherer Unfallschwerpunkt entschärft. Der Knotenpunkt an der Grenze zwischen Norderstedt und Hamburg gilt mit bis zu 40.000 Fahrzeugen, die täglich diesen Bereich passieren, als eine der am stärksten frequentierten Kreuzungen im Norden. Um den „Gordischen Knoten“ beinahe täglicher Verkehrsstaus beiderseits der Landesgrenze zu zerschlagen, haben der Bund, das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Norderstedt annähernd 15 Millionen Euro in den Umbau investiert. Bis jetzt werde der vorab gesteckte Kostenrahmen genau eingehalten, sagt der Verwaltungschef. Der Eigenanteil der Stadt betrage rund drei Millionen Euro.

Neben Kreisel und Tunnel wurden ein Fußgänger- und Radfahrtunnel gebaut. Der Straßentunnel verfügt über eine einzigartige LED-Beleuchtungsanlage: Die vollautomatische Steuerung passt die Tunnelbeleuchtung dem jeweiligen Außenlicht an.

Der Umbau des Knotens, mit dem im Frühling 2009 begonnen worden war, stellte Planer und Baufirmen vor besondere Herausforderungen. Weil es für die Verantwortlichen nicht infrage kam, die wichtige Verkehrsverbindung voll zu sperren, wurde bei fließendem Verkehr gearbeitet. Bis zu 35.000 Fahrzeuge täglich passierten dabei die Großbaustelle. „Das war sicher keine einfache Baustelle“, sagt rückblickend Mario Kröska, Leiter des Fachbereichs Straßenbau im Norderstedter Rathaus. Aus Rücksicht auf die Anlieger waren beim Tunnelbau Spundwände in einem erschütterungsarmen Verfahren in die Erde gebracht worden.

Der Ausbau endete nicht an den Kreiselgrenzen. Auch der Straßenzug Ohechaussee/Segeberger Chaussee als wichtiger Teil der Bundesstraße 432 wurde auf einer Länge von fast 600 Metern ausgebaut.