Mit Fleisch, Geflügel und Eiern stehst du als Geschäftsmann immer einen Schritt vor dem Abgrund. Diese beinharte Branchenbinse hat Henner Schönecke in Zeiten von Rinderwahnsinn, anderen Tierseuchen und Dioxin-Alarm längst verinnerlicht. Dennoch bewahrte sich der 40 Jahre alte Geschäftsführer des Geflügelhofs Schönecke ein Faible fürs Federvieh - auch jetzt im neuen Bio-Ei-Skandal. Die Leidenschaft ist ihm in die Wiege gelegt.

In sechster Generation handelt seine Familie mit landwirtschaftlichen Produkten. Angefangen hat alles 1914 mit dem Verkauf von Obst und Gemüse auf dem Harburger Wochenmarkt. Im nächsten Jahr feiert die Firma aus Elstorf ihr 100-jähriges Bestehen. Als Vater Heiner 2011 ausschied, um sich fortan als CDU-Landtagsabgeordneter der Politik zu widmen, holte sich Henner Ehefrau Ruth Staudenmayer, 38, an die Seite. Seitdem hat die Doppelspitze viel bewegt und sich auch mit dem Verkauf von französischem Freilandgeflügel einen Namen gemacht - das zumeist höchstpersönlich am Fuße der Pyrenäen geordert wird.

Besonders familiär wird es in der Firma vor Weihnachten, wenn die Kundenwünsche fürs Fest sortiert werden. Dann sind auch die Söhne Hannes, 6, und Frieder, 4, sowie Henner Schöneckes Schwestern Silke und Nina mit von der Partie. Genug Arbeit gibt es für alle: Mehr als 2000 Bestellungen müssen dann bearbeitet werden.