Hannover. Der niedersächsische Verfassungsschutz geht davon aus, dass die neue rechtsextremistische Partei Die Rechte ihren ersten norddeutschen Landesverband in Niedersachsen gründen wird. Wie die Behörde am Donnerstag in Hannover weiter mitteilte, gibt es im Heidekreis (früher Soltau-Fallingbostel) bereits einen ersten Kreisverband. Punkten wolle die neue Partei mit fremdenfeindlichen Parolen und bereits bei der Europawahl im Jahr 2014 bundesweit antreten. Ein Grund dafür könnte das schlechte Abschneiden der NPD bei der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar sein, als nur 0,8 Prozent für diese Partei stimmten.

Der niedersächsische Verfassungsschutzchef Hans-Werner Wargel geht davon aus, dass die neue Organisation in Niedersachsen derzeit rund 30 Anhänger hat und versuchen will, ein Sammelbecken zu bilden für neonazistische Kameradschaften: "Bei jungen Rechtsextremisten könnte eine Art Sogwirkung in Richtung der neuen Partei entstehen." Außerdem wolle die neue Partei Auffangstrukturen anbieten für den Fall eines NPD-Verbots: "Die Gründung ist ein erneuter Beleg für die Wandlungsfähigkeit des Rechtsextremismus", sagte Wargel.

Gegründet worden ist die neue Partei Die Rechte im Mai 2012 von dem bekannten Neonazi Christian Worch. Vorsitzender des Kreisverbandes Heidekreis ist ein früherer NPD-Funktionär, übergetreten in die neue Partei ist zudem auch bereits ein NPD-Kreis- und Stadtratsmitglied in Verden. Die Verfassungsschutz will jetzt genau beobachten, wie stark eine Neugründung geprägt ist von bekannten, gewaltbereiten Neonazis.