AKN stellt die Geräte auf den ersten vier Bahnhöfen auf. Bei Bedarf sollen weitere Haltestellen folgen. Die Schirme kosten vier Euro.

Kaltenkirchen. Im Zug und auf dem Bahnsteig ist die Welt noch in Ordnung, selbst wenn es regnet. Doch dann geht es hinaus ins norddeutsche Schmuddelwetter: Die Klamotten sind nass, und die Frisur ist hin, wenn der Schirm mal wieder zu Hause an der Garderobe liegen geblieben ist. So weit muss es aber nicht kommen: Um ihre Fahrgäste künftig besser vor überraschendem Niederschlag zu schützen, bietet die AKN ihren Kunden seit Dienstag den "Regenschirm to go". An seinen großen Stationen hat das Kaltenkirchener Eisenbahnunternehmen Automaten aufgestellt, die Stock und Schirm kompakt gefaltet ausspucken. Preis: vier Euro.

Die AKN ist stolz darauf, das erste Bahnunternehmen in Deutschland zu sein, das diesen Service seinen Kunden anbietet. In einigen Parkhäusern und Restaurants stehen die Automaten des Unternehmens Dry 2 go schon. Der Knirps am Bahnsteig ist jedoch ein Novum. "Wir lassen unsere Kunden nicht im Regen stehen", sagt AKN-Sprecherin Monika Busch. Am Dienstag stellten die Eisenbahner und Michael Heise von Dry 2 go die ersten Automaten in den Bahnhöfen Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Ulzburg-Süd und Quickborn auf. "Sollte das Angebot gut angenommen werden, könnten weitere AKN-Haltestellen folgen", sagt Monika Busch. Das Prinzip erinnert an einen Kaugummiautomaten: Der Kunde muss zwei Zwei-Euro-Münzen einwerfen und danach einen Hebel umdrehen, bis der Schirm herausrollt. Dry 2 go hat auch elektronische Automaten im Angebot, die Regenschirme herausrücken. Für einen Bahnhof eignen sich diese Exemplare jedoch nicht - sie sind nicht wasserfest. Zwar leuchten auf dem Automaten Schirmsymbole in vielen Farben, doch bei der AKN kommen nur schwarze Exemplare ans Licht.

Dry-2-go-Gründerin Rebecca Agustin hat die Geschäftsidee von einer Asienreise mitgebracht. In vielen Ländern gehört der Regenschirmautomat in Flughäfen und Bahnhöfen zum Service wie das öffentliche WC. Michael Heise hofft, dass die Automaten in den Bahnhöfen von Vandalismus verschont bleiben. Ihn stimmt optimistisch, dass ein Regenschirmspender in Hamburg in der Nähe der Reeperbahn seit Monaten in Betrieb ist, ohne bislang demoliert worden zu sein.