Norderstedt. Sie kommen aus neun Nationen und unterschiedlichen Kulturen. Und sie haben ein Ziel: Sie wollen eine Arbeit finden. Dabei hilft die Volkshochschule (VHS) Norderstedt den Migranten mit einer Schulung, die im Vorjahr als Pilotprojekt gestartet ist. "Praxis Deutsch und Berufseinstieg" heißt der Kurs, den die VHS gemeinsam mit dem Job-Center und dem Bundesamt für Migration auf die Beine gestellt hat.

Wer Deutsch spricht und Arbeit hat, kann sich leichter integrieren und am gesellschaftlichen Leben in der neuen Heimat teilhaben, lautet das Motto für das Integrationsprojekt. Außerdem können und sollen die überwiegend gut qualifizierten Menschen aus Afghanistan, Venezuela, Russland, Kasachstan oder Syrien helfen, den Fachkräftemangel in Deutschland zu mindern.

Nun hat schon der zweite Durchgang das sechsmonatige Förderprogramm erfolgreich absolviert, täglich von 8.30 bis 13.30 Uhr den Wortschatz erweitert und deutsche Grammatik gelernt. Wieder saß eine Multikulti-Gruppe im Klassenraum, ein Malermeister aus Syrien, eine Architektin aus Russland, ein Informatiker aus Venezuela oder eine Grundschullehrerin aus Afghanistan - die 22 Frauen und Männer im Alter von 23 bis 47 sind hoch motiviert und wollen arbeiten.

Während die Gruppe schreibt und Dialoge probt, kümmert sich eine Sozialpädagogin um alles, was die Kursteilnehmer bei der Jobsuche brauchen. Der Jobcoach hilft bei Bewerbungsschreiben, kümmert sich um die Anerkennung von Abschlüssen und trainiert Bewerbungsgespräche - alles ganz individuell. "Ich fühle mich hier sehr wohl und bin dankbar, dass ich mich weiterbilden kann", sagt Eduardo Guilarte. Der 34-jährige Venezolaner wird sich zum Altenpfleger oder Pflegeassistenten ausbilden lassen.

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