Eine Schwarzlichtanlage eröffnet am 1. Dezember in der Bremer Überseestadt. Als Spiel-Kulisse dient ein historisches Hafenambiente.

Bremen. "Eigentlich fand ich Minigolf immer langweilig." Das sagt ausgerechnet Ulrich Möllmann, der am 1. Dezember eine solche Anlage in der Bremer Überseestadt eröffnen wird. Doch für den Künstler und Eventmanager ist das kein Widerspruch. Denn der "Schwarzlichthof" in einem ehemaligen Lager für Hafenbetriebsmittel habe mit Standardminigolf wenig zu tun. Gespielt wird im Dunkeln unter Schwarzlicht. Als Kulisse dient der Hafen der 1930er- bis 50er-Jahre, der mit Leuchtfarben zum Leben erweckt wird.

Auch die Bahnen, Hindernisse sowie die Schläger und Bälle sind mit speziellen Farben bemalt, die unter Schwarzlicht leuchten. Auf die Idee, eine Anlage in Bremen zu eröffnen, ist Möllmanns Kollegin Claudia Geerken gekommen. Sie hatte in Berlin eine Schwarzlicht-Minigolfhalle besucht und war begeistert. Bislang gibt es nur wenige solcher Anlagen. Auf der Suche nach einer geeigneten Halle stießen Geerken und Möllmann auf das Gebäude im alten Hafenviertel. Das Hafenambiente nahmen sie als Kulissenidee.

Am Eingang werden die Besucher in einem fiktiven Hafenamt dazu aufgefordert, ihre "Arbeitsmaterialien abzuholen". Die Bahnen sind mit originalen Schiffstauen umrandet, als Hindernisse dienen Kisten, Paletten und Bottiche mit Kaffeebohnen. Dekoriert ist die 400 Quadratmeter große Halle mit Spinden, einem Verladegeschirr und Spaten.

"Das benachbarte Hafenmuseum stellte viele Ausstellungsstücke zur Verfügung", sagt Möllmann. Der Schifffahrtslieferant von nebenan spendete die Taue. An die Wände sind Originalfotos vom Hafen aus der Zeit vor den Containern mit Schwarzlichtfarbe gemalt. "Dadurch ergibt sich ein dreidimensionaler Effekt", sagt der 49-Jährige.

Das Besondere sei aber nicht nur die stimmige Kulisse zum historischen Ort, sondern auch die selbst kreierten Minigolfbahnen. Stolz ist er auf die "Hammerbahn", die wie eine Kindermurmelbahn aufgebaut ist. Der Ball wird in Augenhöhe auf die Bahn gelegt und mit einem Hammer in Schwung gebracht. Anschließend saust die Kugel im Zickzack die Bahn herunter. In eine andere Bahn ist ein historischer Getreidesichter eingearbeitet.

Betriebsleiter Florian Gehrke streicht gerade die letzten Seilumrandungen an. "Spätestens in zwei bis drei Monaten muss ich die wieder anmalen", ist der 35-Jährige überzeugt. Denn im "Schwarzlichthof" dürfen die Spieler ausdrücklich auch die Bahnen betreten. "Es gibt sogar einige Bahnen, die kann man gar nicht bespielen, wenn man nicht draufsteht", sagt Gehrke. Denn: In der Anlage gelten nicht die Regeln des Deutschen Minigolfsportverbands. Das hätte Ulrich Möllmann wohl zu langweilig gefunden.