Wedel. "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul", besagt ein altes Sprichwort. In Wedel sehen das einige Stadtvertreter anders. Sie nahmen das zum 800. Geburtstag der Stadt gestiftete Denkmal der Adelsfamilie von Wedel ganz genau unter die Lupe. Das Fazit der Untersuchung durch den Vorsitzenden des Wedeler Kulturausschusses ist vernichtend. Erhard Felske: "Es ist optisch völlig daneben."

Das Problem ist, dass der Gedenkstein schon längst steht. Seit September ragt die schlicht gehaltene Stele an der Schulauer Straße etwa 1,80 Meter in die Höhe. Eine Inschrift erinnert daran, dass die Vorfahren der von Wedels hier vor 800 Jahren lebten. 2000 Euro investierten die Stifter ins Geschenk. Sowohl die gemeinsame Vergangenheit als auch die vom Bürgermeister genehmigte Aufstellung interessiert Politiker und Anwohner nicht. Sie bezeichnen den aufgestellten Stein als geschmacklos, weil es die Symmetrie des Ristgartens störe, in dessen Mitte er steht. Heute debattiert der Kulturausschuss darüber, ihn wieder abzubauen.

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