Der Weihnachts- und Ritterstern, vielen geläufig als Amaryllis, setzen jetzt ebenso wie die Christrose Farbakzente

Jetzt ist die Hochzeit des Weihnachtssterns, auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt. Glaubt man der Vereinigung der europäischen Weihnachtssternzüchter Stars for Europe, werden um die 35 Millionen alljährlich in Deutschland verkauft. Damit zählt diese Zimmerpflanze zu den beliebtesten hierzulande. Wer sichergehen will, dass sie bis weit nach Weihnachten noch in voller Blütenpracht steht, sollte darauf achten, dass sie nur mäßig gewässert wird – am besten mit weichem und zimmerwarmem Wasser. Da sie zudem kälteempfindlich ist, sollte man sie an einen wenig zugigen und mäßig hellen Standort stellen.

Wer eine Zwiebel geschenkt bekommt, sollte sie einfach in Erde topfen

Beim Ritterstern ist es etwas anders: Selten kommt eine Zimmerpflanze so hässlich in den Handel. Häufig werden nur die dicken Zwiebeln angeboten. Aber daraus wachsen besonders prachtvolle Blüten. Die aus Südamerika stammende Pflanze ist dabei noch extrem anspruchslos: „Alles, was die Pflanze benötigt, ist Wärme von etwa 20 Grad und ein wenig Wasser“, sagt Carlos van der Veek, Blumenzwiebelgärtner aus den Niederlanden. Wer also eine Zwiebel kauft oder sie geschenkt bekommt, muss sie einfach in Erde topfen. Dazu eignet sich ein luftiges, lockeres Substrat für Zimmerpflanzen.

„Der Topf muss nicht viel größer sein als die Zwiebel“, sagt Martin Nickol, Kustos des Botanischen Gartens der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ist es der Pflanze eng, wirke sich das positiv auf die Entwicklung aus. „Man kann sie auch in eine Vase stellen“, so van der Veek. Diese sollte ähnlich wie ein Hyazinthenglas eine Verjüngung in der Mitte haben, auf der die Zwiebel Halt findet. „Die Vase muss einen großen Boden haben, damit sie nicht umgestoßen werden kann.“

Häufig spricht man nicht vom Ritterstern, sondern von der Amaryllis. Es sind aber zwei verschiedene Pflanzen. Botanisch zähle der Ritterstern zur Gattung Hippeastrum, erläutert Nickol. Doch er sehe der Amaryllis ähnlich, weshalb der Ritterstern der Gattung Amaryllis zugeordnet wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Einteilung verfeinert, und der Ritterstern gehört fortan der Gattung Hippeastrum an. „Es handelt sich um eine Zwiebelblume, die sich in ihrer Heimat an die trockene Vegetationsruhe angepasst hat“, erklärt Nickol. Sie braucht auch bei uns eine Ruhephase. Die Pflanze erblüht folglich im Winter, im Frühling und Sommer treiben die Blätter, und im Herbst ruht sie. Die Blätter trocknen ein und werden entfernt. In dieser Ruhezeit kann die Pflanze kühler stehen, etwa im Keller.

„Der Ritterstern ist eine tropische Pflanze, die sich dann am wohlsten fühlt, wenn es schön warm ist“, erläutert van der Veek. Also im warmen Wohnzimmer, jedoch nicht direkt an der Heizung. Ausreichend Tageslicht sei auch wichtig.

„Mit dem Gießen beginnt man ganz behutsam“, rät Nickol. Anfangs sind ja keine Blätter vorhanden, daher verdunstet auch kein Wasser. Er empfiehlt, den Schaft etwa handbreit herauskommen zu lassen, bevor man das erste Mal gießt. „Anderenfalls wachsen die Blätter zu schnell heraus.“ Wenn die Knospe sich öffnet, beginnt man mit der Düngung. „Alle zwei Wochen etwa gibt man etwas Volldünger ins Gießwasser.“

Gerade um die Weihnachtszeit erfreut auch die Christrose mit ihren weißen Blüten. So schön wie der Winterblüher ist, so gefährlich ist er als Topf- oder Terrassenpflanze, denn er ist an allen Pflanzenteilen stark giftig. Etwas, was zu einem Teil auch für den Weihnachtsstern gilt – zumindest für die Wildformen dieser Pflanze, denn der Milchsaft von Euphorbien, wozu der Weihnachtsstern gehört, kann bei Hautkontakt zu Hautreizungen und bei Aufnahme in den Mund zu vergiftungsähnlichen Erscheinungen und Verdauungsstörungen führen. In den kultivierten, handelsüblichen Weihnachtssternsorten sind diese jedoch nicht nachzuweisen, heißt es.

Dennoch kann allgemein empfohlen werden, mit dem Weihnachtsstern – wie mit allen anderen Zimmerpflanzen auch, die nicht zum Verzehr geeignet sind – die allgemein übliche Vorsicht walten zu lassen, besonders wenn Kleinkinder oder Haustiere zum Haushalt gehören.