Es ist ein Widerspruch: Hell erleuchtet soll das Haus in der Adventszeit sein, und doch darf dies nicht zu viel Strom kosten. Aber darauf verzichten? „Man muss die Kirche im Dorf lassen“, findet Roman Zurhold, Projektleiter der Kampagne EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur (dena). „Weihnachten soll Spaß machen.“

Aber mit ein paar Tipps lassen sich die Kosten zumindest in Grenzen halten. So sollten Deko-Liebhaber vor allem in LEDs investieren, rät Zurhold. Alte Modelle mit Glühlampen verbrauchten in diesen Wochen etwa Strom für rund 30 Euro. „Damit kann man einen effizienten Kühlschrank ein ganzes Jahr lang betreiben“, sagt der Experte. Zwei Lichtschläuche mit LEDs kommen im selben Zeitraum dagegen gerade einmal auf fünf Euro Stromkosten. Auch wenn die Anschaffungskosten für Lichterketten und -schläuche mit LEDs geringfügig höher sein können, lohnt sich diese Mehrausgabe für Verbraucher. Zumal LED-Technik günstiger geworden ist.

Von Dekorationen mit Batteriebetrieb rät er ab. „Das ist ineffizient, da viel Energie auf dem Weg zum Gerät verloren geht.“ Irmela Colaço, Projektleiterin Energieeffizienz beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), empfiehlt außerdem, auf Halogenlampen zu verzichten. „Sie sind zwar sparsamer als die alte Glühlampe, haben aber auch einen sehr hohen Verbrauch.“

Sparen lässt sich natürlich auch, wenn die Lichterparade am Haus nicht Tag und Nacht brennt. Zeitschaltuhren helfen hier. Der Dezember ist einer der Monate mit dem höchsten Stromverbrauch im Jahr, sagt Zurhold. Hier spiele auch hinein, dass an Wintertagen länger die Beleuchtung eingeschaltet sei, man viel Zeit zu Hause verbringe und mehr Elektrogeräte verwende. Zudem koche man auch mehr zu Hause.

Bis zu 320 Euro kann im Jahr ein Drei-Personen-Haushalt sparen

Indessen zeigt der erstmals im Rahmen der Stromsparinitiative veröffentlichte „Stromspiegel für Deutschland“, – gefördert vom Bundesumweltministerium mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verbraucherschutz –, dass ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt pro Jahr 1200 Kilowattstunden (kWh) Strom und 320 Euro Stromkosten sparen kann. Ausgegangen wurde bei dieser Modellrechnung davon, dass von einem solchen Haushalt durchschnittlich 3000 kWh Strom im Jahr verbraucht werden. Ein effizienter Haushalt kommt hingegen im Schnitt auf nur 1800 kWh jährlich. Jeder Deutsche gibt pro Jahr etwa 400 Euro für Strom aus, das sind umgerechnet etwa 1500 kWh jährlich. Wird warmes Wasser in Bad und Küche elektrisch erhitzt, erhöht sich der Verbrauch um 28 Prozent oder 400 kWh.

Der Stromspiegel soll Privathaushalten helfen, den eigenen Verbrauch zu bewerten und als „gering“, „niedrig“, „mittel“ oder „hoch“ einzuordnen. Individuelle Faktoren wie der Gebäudetyp oder die Art der Warmwasserbereitung fließen damit in das Ergebnis ein und ermöglichen eine differenzierte Bewertung des Verbrauchs. Dafür wurden 110.000 Verbrauchsdaten ausgewertet. Der Stromspiegel ist damit eine Orientierungshilfe für Mieter und Hauseigentümer. Er kann in Form einer Broschüre kostenlos heruntergeladen werden. Sie enthält zudem Tipps und zeigt Beratungsangebote auf.

www.die-stromsparinitiative.de