Wo dicke Luft herrscht, hält sich niemand gern auf. Denn sie ist ungesund. „In den Räumen sammeln sich Schadstoffe an, die in Reinigungsmitteln, Kosmetika, Teppichen, Möbeln oder auch Kleidungsstücken verborgen sind“, sagt Jürgen Friedrichs, Sachverständiger beim Bauherren-Schutzbund in Berlin. Das sei vielen Menschen nicht bewusst. Aber man merkt es, wenn sich zum Beispiel im Urlaub längere Zeit niemand in der Wohnung aufhält. „Die schlechte Luft muss raus und gute, frische Luft hinein“, sagt Friedrichs.

Traditionell wird die Wohnung gelüftet, indem die Fenster mehrmals täglich möglichst weit geöffnet werden. In Neubauten und sanierten Häusern, deren Außenhüllen praktisch luftdicht abgeschlossen sind, reicht das meist nicht aus, denn die feuchte Luft kann nicht von selbst durch Fensterritzen und Türspalten entweichen. „Dort muss die Raumluft alle zwei Stunden komplett ausgetauscht werden, um eine hygienische Luftqualität zu erreichen“, sagt Peter Paul Thoma vom Bundesverband für Wohnungslüftung. Nur den wenigsten sei klar, dass eine vierköpfige Familie pro Tag acht bis elf Liter Feuchtigkeit durch Atmen, Kochen, Duschen, Waschen verursache. „Wenn diese Feuchtigkeit nicht entweichen kann, bildet sich Schimmel“, sagt Thoma.

Für alle Neubauten und Sanierungsobjekte, bei denen mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht oder mehr als ein Drittel der Dachfläche gedämmt wurde, ist daher ein nutzerunabhängiges Lüftungskonzept vorgeschrieben. Dafür ermittelt ein Planer, wie viel Luft durch Infiltration in das Gebäude gelangt.

Experten des Hamburger EnergieBauZentrums informieren in Kooperation mit der Zebau am 3. Dezember um 18.30 Uhr im Elbcampus, Zum Handwerkszentrum 1, kostenlos zum Thema. „Es wird die ganze Bandbreite lüftungstechnischer Maßnahmen von einfachen Zuluftventilen bis hin zu energetisch hochwertigeren Geräten mit Wärmerückgewinnung dargestellt und hinsichtlich Funktion, Kosten, Effizienz und Wartung der Systeme verglichen“, sagt Nicola Beck, Leiterin des EnergieBauZentrums. Auch die aktuelle Rechtsprechung werde erläutert.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerplätze ist jedoch eine Anmeldung unter Telefon 35905-822 oder via E-Mail energiebauzentrum@elbcampus.de erforderlich.