Bauherren setzen mehr Eigenkapital ein. Eltern können dieses mit vorzeitigen Schenkungen erhöhen

Selbst das niedrige Zinsniveau verleitet nur wenige Bundesbürger dazu, ihr Wohneigentum mit wenig oder gar keinem Eigenkapital zu finanzieren. Nach einer Auswertung des Hypothekenmaklers Dr. Klein im Auftrag des Wirtschaftsmagazins „Capital“ hat sich der Anteil von Immobilienfinanzierungen mit weniger als zehn Prozent Eigenkapital in den letzten zehn Jahren von 31,2 auf 17,6 Prozent annähernd halbiert. Lediglich 3,2 Prozent aller Darlehen weisen eine Beleihungshöhe von mehr als 100 Prozent auf. Im Jahr 2007, dem letzten Jahr vor der Finanzkrise, betrug dieser Anteil noch 13,2 Prozent. Bauherren, die ihre Eigenkapitalquote erhöhen wollen, seien gut beraten, Eltern um eine Finanzspritze zu bitten. „Bereits einige Tausend Euro können die Eigenkapitalquote derart anheben, dass Kreditnehmer beim Beleihungsauslauf, der über die Kreditkonditionen bestimmt, die nächstbessere Stufe erreichen“, sagt Interhyp-Vorstandschef Michiel Goris. „Durch elterlichen Zuschuss lassen sich Kreditkosten und Erbschaftssteuern sparen.“

Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach wurden 2013 in Deutschland 254 Milliarden Euro vererbt. In diesem Jahr sollen es 264 Milliarden, im Jahr 2020 bereits circa 330 Milliarden Euro sein. Grundsätzlich kann jeder Elternteil jedem Kind alle zehn Jahre bis zu 400.000 Euro steuerfrei schenken.

Wer also dem Nachwuchs zu Lebzeiten Schenkungen zukommen lässt, mindert damit nicht nur die Erbschaftsteuer, sondern auch die finanzielle Belastung der Kinder. „Aus Beratungsgesprächen und Berechnungen wissen wir, dass es den wenigsten unter den jungen Bauherren gelingt, nach ihrer Ausbildung in den ersten fünf bis zehn Berufsjahren genügend Geld auf die hohe Kante zu legen“, sagt Goris.