Jede zweite Familie traut sich angesichts niedriger Zinsen den Eigentumserwerb zu

Immer mehr Bundesbürger geben als Grund für eine Wohnungskündigung die Eigentumsbildung an. Dies geht aus einer Umfrage der Kieler Hans Schütt Immobilien GmbH hervor, die seit 2006 halbjährlich bei ihren Mietern die Gründe für Wohnungskündigungen ermittelt. So gaben im Gesamtjahr 2012 insgesamt 19 Prozent der Befragten an, aus diesem Grund umziehen zu wollen. 2011 waren es nur sieben Prozent. 25 Prozent der Befragten antworteten, aus beruflichen Gründen umzuziehen. Klaus H. Schütt, geschäftsführender Gesellschafter des Immobiliendienstleisters, weist vor allem auf das steigende Kaufinteresse binnen des Jahres 2012 hin: "In den ersten sechs Monaten hatten nur elf Prozent der befragten Mieter den Eigentumserwerb als Grund für die Kündigung genannt, dieser Wert stieg im zweiten Halbjahr auf 27 Prozent an." Daran sei deutlich zu erkennen, dass die europäische Staatsschuldenkrisen und Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten den Wert von Immobilieneigentum gesteigert haben. Dieser Trend werde sich 2013 fortsetzen.

Unterstützt wird diese Einschätzung durch den Stimmungsindex Baufinanzierung, der auf regelmäßigen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Comdirect Bank beruht. Dieser Index ist in den wenigen Wochen des neuen Jahres erstmals seit Sommer 2012 wieder gestiegen. "Angesichts des anhaltenden Sinkflugs beim Baugeld trauen sich zu Jahresbeginn offenbar wieder mehr Bundesbürger den Bau oder Kauf eines Eigenheims zu", kommentiert die Direktbank das Ergebnis. Besonders zuversichtlich seien Familien: Bei Drei-Personen-Haushalten glaubte jede zweite Familie, den Eigentumserwerb schultern zu können, in noch größeren Haushalten sogar 56 Prozent.