Organische Leuchtdioden sind hauchdünn und können den Markt erneut revolutionieren.

Während alle Welt von LED als Beleuchtungsart der Zukunft spricht, ist die technische Realität bereits einen Schritt weiter: Wenn Licht ein noch breiteres Farbspektrum erlangt, es in jeder gewünschten Helligkeit erstrahlen kann und nur noch ein Bruchteil des heutigen Stromeinsatzes nötig ist, um es zu erzeugen, dann ist die Rede von OLED. Auch kommt das Licht aus neuen Quellen. Statt Lampen können dimmbare Tapeten Wohnräume beleuchten, und der Fernseher wird eine hauchdünne Folie sein, die zusammengerollt in die Tasche passt. In den Entwicklungslaboren gibt es das bereits, und schon in einigen Jahren könnten solche Produkte auf dem Markt sein.

Organic Light Emitting Diodes (organische Leuchtdioden - OLED) sind flächige Lichtquellen. In Zukunft sollen sie daher etwa zu leuchtenden Lampenschirmen oder Wandbespannungen verarbeitet werden, aber auch als transparente Beleuchtungselemente in Fenstern, in Möbeln oder Raumteilern Verwendung finden. OLEDs sind selbstleuchtend und bestehen aus ultradünnen Schichten organischer Halbleiter, die auf Glas oder Metallflächen aufgedampft werden. Für die Herstellung von organischen, Licht emittierenden Bauteilen werden allgemein zwei verschiedene Materialien verwendet: polymere Substanzen und sogenannte Kleinmolekülmaterialien, die keine Orientierungseigenschaft besitzen und daher amorphe Schichten bilden. Die Schichten sind gerade ein Fünfzigstel so "dick" wie ein menschliches Haar, OLED-Panels können also dünner als ein Millimeter sein. Die organischen Schichten sind eingefasst von einer Anoden- und einer Kathodenschicht, die als elektrische Kontakte von beiden Seiten dienen. In der organischen Schicht befinden sich Moleküle, die bei durchfließender elektrischer Energie zu leuchten beginnen. Die jeweilige Molekülstruktur bestimmt die Lichtfarbe. Zum Schutz vor Außeneinwirkung sind die organischen Schichten ummantelt. Im ausgeschalteten Zustand kann das Panel je nach Grundmaterial spiegelnd, neutral, weiß oder transparent gestaltet werden. OLED-Beleuchtung zeichnet sich außerdem durch Blendfreiheit und homogene Leuchtdichteverteilung aus. Die Wärme wird über die gesamte Lichtfläche verteilt abgegeben. Die mittlere Lebensdauer einer Glühlampe beträgt rund 1000 Stunden. Danach brennt der Glühdraht durch.

Bei OLEDs findet ein allmählicher Abfall des Lichtstroms statt. Sie "brennen nicht durch", verlieren aber im Laufe ihrer Lebenszeit an Lichtleistung und Leuchtkraft. Als OLED-"Lebenszeit" gilt die Spanne, während der der Lichtstrom auf 70 Prozent des ursprünglichen Lichtstroms abfällt (L70). Der Lebensdauerwert heutiger OLEDs liegt bei 10 000 Stunden und einer Helligkeit und Leuchtdichte von 2000 Candela pro Quadratmeter.