"Es gibt ökologische und ökonomische und baurechtliche Gründe, die für eine Pelletheizung sprechen", sagt Bernd Hegemann, Geschäftsführer der Hegemann Haustechnik GmbH. Ökologisch spreche die Umwelt-Neutralität für die Technologie, denn es wird bei der Verbrennung nur die Menge Kohlendioxid freigesetzt, die vorher im Holz gebunden war. Auch ökonomisch mache es Sinn, wenn man die Kosten für eine energetische Sanierung von ungedämmten Einfamilienhäusern betrachte. "Eine Dämmung kostet etwa 150 000 Euro. Damit lässt sich eine jährliche Energiekostenreduzierung von 50 bis 60 Prozent erzielen", so Hegemann. "Einen ähnlichen Effekt kann man mit einer Pelletheizung für 25 000 Euro auch erreichen, da Pellets im Gegensatz zu Öl aktuell rund 20 Prozent günstiger sind. Dieser Kostenvorteil komme bei Gebäuden mit großem Wärmebedarf eher zum Tragen als bei Häusern mit guter Dämmung. Staatliche Förderung beschleunigt die Amortisation zusätzlich. Baurechtlich gesehen werden durch Pelletheizungen die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) erfüllt.

In puncto Technik gibt der Experte den meisten Pelletheizungen gute Noten. "Die Geräte sind überwiegend ausgereift", erklärt Hegemann. Mittlerweile hätten auch alle großen deutschen Hersteller wie Vaillant, Viessmann, Buderus, Junkers oder Brötje Pelletkessel im Programm. "Es gibt für fast alle baulichen Situationen sichere Lagerungsmöglichkeiten, etwa im Keller, freistehend draußen oder unter dem Carport", so Hegemann.

Auch bei gut gedämmten Gebäuden kann die Technologie mittlerweile eine Alternative sein. Wasserführende Pelletöfen für den Wohnbereich können, wenn sie an einen Pufferspeicher angeschlossen sind, das gesamte Haus mit Wärme und Warmwasser versorgen. Anlagen dieser Art ließen sich besonders gut mit Solaranlagen kombinieren, so der Experte. So könne auch bei abgeschaltetem Ofen kostengünstig Warmwasser produziert werden.

Komfort und Bedienung von Pelletheizungen unterscheiden sich kaum von Öl- und Gasheizungen. Viermal pro Heizsaison muss allerdings der Aschekasten geleert werden und pro Jahr sind zwei Kehrungen nötig. Alle zwei Jahre kommt noch eine Feinstaubmessung dazu.

Bis Ende 2009 werden in Deutschland insgesamt rund 125 000 Anlagen in Betrieb gegangen sein. Für das Jahr 2020 prognostiziert das Deutsche Pelletinstituts (DEPI) rund eine Million Geräte. "Pelletkessel werden dann etwa fünf Prozent aller Heizungsanlagen ausmachen", sagt DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele. Damit die Qualität gewährleistet ist, wird ab 2010 EU-weit ein neues Zertifizierungssystem für Pellets eingeführt. "Bislang werden diese nur nach Produkteigenschaften bewertet. Die ENplus-Zertifizierung bezieht dagegen Handel und Logistik mit ein", so Bentele.

Wer sich für diese Art der Heizung interessiert, sollte sich beim Fachhandel in der Nähe informieren, empfiehlt Bernd Hegemann. In Hamburg könne man sich zudem an das EnergieBauZentrum wenden. Die unabhängige Beratung dort wird getragen von der Handwerkskammer, der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Wohnungsbaukreditanstalt. Dass Pelletheizungen eine sinnvolle Alternative sind, davon ist Hegemann überzeugt: "Für die Sache an sich kann man nur werben."

Weitere Informationen:
www.enplus-pellets.de
www.depi.de
www.energiebauzentrum.de
www.hegemann-gmbh.de
www.test.de , Stichwort: Holzpelletkessel.