Neben der fröhlichen Optik haben einige Möbelstücke durchaus auch pädagogischen Wert. Zum Lesen verführt beispielsweise eine Leselok.

Kinder haben viel Fantasie, da kommt eine anregende Umgebung gerade recht. Allerdings in Maßen, empfiehlt der Fachmann.

Sicher ist kein Kind unglücklich, wenn es mit rein zweckmäßigen Möbeln aufwächst. Die Würdigung eines ausgefallenen Designs oder eines stilvoll und zugleich ergonomisch geformten Stuhles setzt bei den meisten doch eher im fortgeschrittenen Alter ein. Und dennoch verfügen bereits Kinder oft über ein intuitives Gespür für Farben und Formen, weiß Karolin Leyendecker, Inhaberin von "MöbelVerrückt". "Kinder lieben alles Bunte und haben einen ausgeprägten Sinn für Details. Dazu kommt eine natürliche Begeisterung für kreatives Arbeiten und bei vielen zeigt sich dabei ein gutes optisches Verständnis."

Die Künstlerin arbeitet mit gebrauchten Möbeln und "veredelt" sie. Die Stücke werden mit hochwertigem Papier dekoriert - mal im Patchwork-Stil oder auf Wunsch mit einem bestimmten Motiv, Namenszug oder Zahlenspiel - und erhalten abschließend eine schützende Schicht Klarlack. Die liebevoll gestalteten Unikate tragen auch Titel und so findet sich in Leyendeckers Werkstatt neben ihrem Lieblingsstück "Vorschüler" das Regal "Deutschbuch", das erste Orientierung durch die Verwendung von Straßenkarten bietet. Denn neben dem Spaß an der Optik können die Stücke auch pädagogisch wirken.

Kinder mit einem besonderen Möbelstück zum Lesen zu motivieren war auch das Ziel des "Lesemöbelwettbewerbs 2008" der Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie. Prämiert wurde ein speziell dem Buch gewidmetes Möbelstück: Die Leselok. Entwickelt worden ist der Wettbewerbssieger von dem Traditionsunternehmen "Vierhaus-ilse GmbH", (Preis: 950 Euro). "Das Thema war, Kindern den Spaß am Lesen durch ein ganz besonderes Möbelstück nahezubringen", erklärt Geschäftsführer Arndt Vierhaus. Das schaffe die Leselok, weil die Kinder einfach gern auf das lustig anzusehende Möbel klettern. "Und hier erwartet sie das Buch auf der eigens gestalteten Ablage, eine Leuchte darüber, dazu gibt es eine extra Aufbewahrungstasche, und der bequem gepolsterte Sitz ist höhenverstellbar". Diese spielerische Heranführung kommt bei Kindern weit besser an als das leicht als langweilig empfundene "Wir setzen uns jetzt still in die Ecke und lesen ein Buch".

Das abenteuerliche Schlummern ist bei den Möbeln von Haba Programm. Die bunten Themenbetten richten sich ganz nach Kinderträumen: Kleine Prinzessinnen schlafen in Modellen wie "Dornröschen", furchtlose Helden nächtigen im Bett "Robinson". "Kinder genießen die vielen Möglichkeiten, die ihnen diese Möbel bieten. Dazu wurden spielerische Details eingebaut, wie Vorhänge, Taschen, Kästen oder kleine Tischchen", sagt Thomas Steinkamp vom Wohnstudio Steinkamp. "Kinderzimmer sind grundsätzlich bunt, durch Spielzeug, Textilien und Bilder an der Wand. Darum rate ich eher zu neutralen Möbeln - mit Ausnahme eben eines tollen Hinguckers." Schließlich sei das gesamte Haba-Sortiment ausgesprochen farbenfroh, seien es die Tische, Stühle oder die beliebten Schaukelsessel "Mondreise" und "Kuschelmuschel" (neu) sowie die mit Vorhängen versehene "Traumgondel", die den Kindern die Wahl lässt: Sofa oder ganz privates Rückzugsterrain.

Gleiches gilt für die fantasievoll gestalteten Schränke "Abrakadabra" oder "Chamäleon" (neu im Programm). "Hinter dem Chamäleon steckt eine clevere Idee, denn es wächst mit. Bei diesem Ausziehschrank lässt sich das Seitenteil einen guten halben Meter herausziehen." Überhaupt schätzt der Einrichtungsexperte die Flexibilität von mitwachsenden Möbeln: "Ein Bett, das vom Kinder- zum Juniorbett wird, oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch mit neigbarer Schreibfläche und Erweiterungsmöglichkeiten, das sind Eigenschaften, die für mich Qualitätsmerkmale darstellen."

Weitere Informationen unter:
www.moebelverrueckt.de
www.vierhaus.de
www.wohnstudio-steinkamp.de