Maßanfertigungen oder Serienmodelle stehen ebenso wie Holz oder Kunststoff zur Wahl.

Den Mittelpunkt des Hauses sollte er bilden, schön anzusehen, großzügig und modern. Dabei noch praktisch vor Schmutz und Regen schützen sowie vor Einbrüchen. Das war die Vorgabe, die das Architekturbüro Heeckt + Maurer für den Eingang eines Hauses bekam, das es im Mai 2008 bauen sollte. "Um den Eingang optimal zur Geltung zu bringen, haben wir ihn recht groß geplant und in die Mitte der weißen und schlichten Fassade gesetzt", sagt die Architektin Christina Heeckt.

Die Haustür und die bodentiefen Fenster an beiden Seiten sind 2,70 Meter hoch, jedoch um 1,20 Meter in die Fassade hinein versetzt. "Auf der einen Seite ersparten wir uns so das Vordach, auf der anderen Seite hatten wir nun Platz für Deckenleuchten. Der Eingangsbereich schützt so auch optimal vor Wind und Regen", sagt Heeckt.

Wie beim ganzen Haus sei bei der Planung des Eingangs erst der Nutzen und dann die Gestaltung zu bedenken gewesen: "Die Auftraggeber wollten eine repräsentative Fassade zur Straße hin. So haben wir uns in einer frühen Phase der Planung für einen zweiten Eingang entschieden, der von der Garage aus zu betreten ist", sagt Heeckt. Dieser werde für Einkäufe genutzt oder wenn die Kinder vom Spielen hereinkämen, auch die Garderobe sei hier angebracht.

Vorn führt die Haustür direkt in den Wohnbereich, allerdings sorgen Schiebetüren in 3,50 Meter Entfernung dafür, dass nach Bedarf ein Vorraum geschaffen werden kann. Zugunsten der Großzügigkeit verzichteten Heeckt + Maurer auf Treppenstufen. "Man versucht immer, den Eingang etwas über Geländeniveau zu legen", sagt die Architektin. Die Haustür selbst ist auf Wunsch der Eigentümer rot. Sie erfüllt die Sicherheitsklasse WK 3 und die Klimaklasse III. "Eine Haustür hat heute normalerweise WK 2 oder WK 3, damit ist eine vernünftige Sicherheit gewährleistet", sagt Matthias Buchholz, Fachverkäufer bei einem Holzfachhandel. Diese Türen böten eine Dreifach- sowie eine Bandseitenverriegelung: "Wenn sich der Schlüssel umdreht, schließt heute nicht mehr nur das Schloss" so der Experte. "Vielmehr schieben sich sogenannte Zapfen seitlich sowie oben und unten in den Türrahmen. So kann die Tür von einem Einbrecher nicht aufgehebelt werden."

Überhaupt unterscheidet sich eine moderne Haustür erheblich von solchen, die noch heute in Bauern- oder Jugendstilhäusern erhalten sind. Tischler Jan Gutschow, auf Möbel- und Bootsbau spezialisiert, bekommt gelegentlich den Auftrag, eine alte Tür nachzubauen. "Wenn die Form es erlaubt, baue ich auch hier zunächst einen Rahmen aus Stahl oder Aluminium. Reines Holz arbeitet durch die Einflüsse der Witterung und durch Temperaturschwankungen."

Holztüren aus Vollholz verzögen sich über kurz oder lang immer, sagt auch Architektin Heeckt, "immerhin müssen sie im Sommer um die 20 Grad und im Winter Minusgrade aushalten." Früher habe es darum hinter der Haustür immer einen Windfang als Pufferzone geben müssen, so Heeckt weiter. Heute seien mit den neuen Türen ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten im Inneren realisierbar.

Liebhaber, so Gutschow, bauten immer wieder gern Türen aus Vollholz ein, doch er empfehle es seinen Kunden nicht. "Genau wie Fenster und Wände müssen Haustüren eine vernünftige Wärmeisolierung bieten. Das ist bei einer Holztür so nicht gegeben." Moderne, auch auf alt gemachte Türen bestünden heute aus mehreren Schichten und einer Dämmung.

Fachhändler Buchholz unterscheidet zwischen Paneel- und Rahmentüren: "Erstere bietet mehr Möglichkeiten für Lichtausschnitte, also Fenster innerhalb der Tür", sagt er. "Eine Rahmentür hingegen kann man gestalten, wie man möchte." Der Holzfachmarkt arbeite überwiegend mit Fertigtüren: "Wir geben unseren Kunden Kataloge von Fensterbauern, die ein großes Sortiment haben", sagt Buchholz. "Die meisten Kunden finden etwas nach ihrem Geschmack. "Ansonsten handelt es sich auch hier um Tischlereien, die jeden Wunsch individuell erfüllen können", sagt der Fachverkäufer.

Architektin Heeckt indessen betont, sie habe noch nie Fertigtüren eingebaut, obwohl sie sich nach passenden Türen für ihre Kunden umgeschaut habe. "Ich habe noch nie eine gefunden, bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis gestimmt hat." Zwar gebe es viele Anbieter, doch die Auswahl wiederhole sich. Da sie oft besondere Maße brauche und auch hohe Anforderungen an Sicherheit und Wärmeisolierung stelle, seien Fertigtüren letztlich deutlich teurer als eine Einzelanfertigung: "Ein Tischler oder Fensterbauer verlangt für eine Haustür etwa zehn Prozent weniger."

Ulrich Tschorn, Geschäftsführer beim Verband der Fenster- und Fassadenhersteller sagt, 90 Prozent aller Haustüren seien Einzelanfertigungen: "Die Kunden wählen nicht nur eine Tür, sondern meist ein ganzes Paket. Zu ihnen zählen etwa Türöffner, Schließ- und Sprechanlagen, integrierte Briefkästen sowie die Beleuchtung." Eine Tür werde in vielen Fällen 40 Jahre und älter", so Tschorn. "Im Lauf der Zeit kann sie schleifen, klemmen oder beschädigt sein." Er empfiehlt, einen Fachmann zu holen. "Meist sind es nur kleine Korrekturen, für den Profi schnell gemacht."