Noch zwei, drei Monate, dann wird wieder geheizt. Vor allem alte Heizungsanlagen können teuer werden. Doch auch wenn der Schornsteinfeger die Abgaswerte noch nicht beanstandet, sollte über eine Erneuerung nachgedacht werden.

"Ist sie älter als 15 Jahre, muss in der Regel von veralteter Technik ausgegangen werden", sagt Dietrich Berthold vom Initiativkreis Erdgas & Umwelt. Anzeichen seien eine hohe Umgebungstemperatur im Keller, eine nicht witterungsgeführte Regelung und Ausfälle.

Stand der Technik sind Brennwertkessel für Gas oder Öl. Sie produzieren nur so viel Wärme, wie gerade benötigt wird. "Die Heizwassertemperatur passt sich dem Wärmebedarf im Gebäude an - im Gegensatz zu den Kesselveteranen mit konstanter Temperatur", sagt Lothar Beckmann von Stiftung Warentest. In Deutschland entfallen nur sechs Prozent der Heizarbeit auf Tage, an denen es kälter als minus zehn Grad Celsius ist. Nur dann ist die volle Kesselleistung gefragt. Im Großteil der Heizperiode ist also nur eine abgesenkte Leistung nötig.

Brennwertkessel erzielen einen höheren Wirkungsrad als Niedertemperaturkessel, da sie die Abgaswärme nutzen. Niedertemperaturkessel sind zwar billiger, arbeiten aber nicht so effizient wie Brennwertkessel. Ein solcher Brennwertkessel kostet zwischen 4000 und 7000 Euro inklusive Regelung, zuzüglich der Montagekosten. Bei den hohen Öl- und Gaspreisen zahlt sich das schnell aus. Laut Stiftung Warentest hat der Hausbesitzer die Kosten nach acht bis zehn Jahren wieder erwirtschaftet, wenn man von einem freistehenden Einfamilienhaus des Baujahres 1985 ausgeht. Statt 2500 Euro kostet die Heizung dann jährlich 1600 Euro.

In Kombination mit einer Solaranlage können die Kosten weiter gesenkt werden. Eine Warmwasser-Solaranlage hilft vor allem im Sommer Energie zu sparen. Der Heizkessel kann dann im Sommer komplett abgeschaltet bleiben. Denn außerhalb der Heizperiode sorgt die Solaranlage für warmes Wasser. "Für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt reichen je nach Kollektorart 3,5 bis 6 Quadratmeter Kollektorfläche", sagt Energieberater Michael Hell. Erforderlich ist dafür eine entsprechend große, nach Südost bis Südwest ausgerichtete schattenfreie Dachfläche. Für einen Vier-Personenhaushalt kosten solche Anlagen zwischen 4000 und 6000 Euro. Dazu kommen noch die Montagekosten. So ließen sich noch einmal rund 200 Euro Heizkosten im Jahr sparen.

Wer mehr Platz auf dem Dach hat, kann das Trinkwasser erwärmen und die Raumheizung unterstützen. In dem Fall sind aber schon zehn Quadratmeter Kollektorfläche für einen Vier-Personen-Haushalt erforderlich. Solche Anlagen kosten zwischen 6000 und 18 000 Euro. Dafür könnten zusätzlich rund 400 Liter Öl oder die entsprechende Menge Gas für ein Einfamilienhaus eingespart werden. Bei den aktuellen Heizölpreisen wären das rund 200 Euro.

Eine weitere Alternative bietet die Holzpelletheizung. Eine solche Entscheidung dürfte aber im Moment schwerfallen. Denn der Preisvorteil der kleinen Presslinge aus Holz fällt im Vergleich zum Heizöl im Moment so gering aus wie selten. Bezogen auf 3000 Liter Heizöl oder der entsprechenden Menge von sechs Tonnen Holzpellets sind es rund 400 Euro. Auch wenn es für eine Pelletheizung die höchste Förderung gibt, ist ein solches System deutlich teurer als herkömmliche Anlagen. Mit Fördersystem, Solar-Schichtspeicher und Sonnenkollektoren kostet sie schnell 25 000 Euro.

Wer die Heizung mit einer Solaranlage kombiniert, kann sich im Solarzentrum Hamburg beraten lassen: www.solarzentrum-hamburg.de ; Tel.: 35 90 58 20. Wer investiert, kann auch mit einer umfangreichen Förderung rechnen. Weitere Adressen sind die KfW-Förderbank: www.kfw.de ; Tel.: 01801/33 55 77 und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: www.bafa.de ; Tel.: 06196/90 86 25.