Innerhalb von vier Tagen und für nicht mehr als 3500 Euro erfüllte sich eine Familie in Rissen den Traum vom eigenen Pool.

Wenn die Sonne vom Himmel scheint, hat es die Familie Kröger-Hamel aus Rissen nicht weit ins erfrischende Nass. Im Mai hat sie sich in ihrem Garten den Traum vom eigenen Pool erfüllt und nutzt seitdem jeden Sonnenstrahl, um ausgiebig zu planschen. Der runde Stahlmantel-Pool hat eine Wassertiefe von 1,10 Metern und einen Durchmesser von sechs Metern. Passend zur Terrasse ist die Abdeckung aus Lärchenholz. Das Besondere an dem Pool vom Hersteller Unipool ist, dass die Familie ihn in einer Gemeinschaftsaktion und mithilfe einiger Freunde selbst aufgebaut hat. Das hat vier Arbeitstage gedauert - rechnet man die Zeit für das Aushärten des Beton-Fundaments ab.

Zunächst galt es, den Untergrund auszuheben und vorzubereiten. Danach hat die Familie das Beton-Fundament gegossen. Der dafür notwendige Beton musste in einzelnen Fuhren in den Garten gekarrt werden. Nachdem das Fundament ausgehärtet war, ging es Schlag auf Schlag weiter: Mit dem Aufstellen des Gerüsts aus Stahlblech, dem Zuschneiden eines Vliesteppichs zur Isolierung und dem Verlegen einer wasserdichten, hellblauen Innenfolie. Zum Schluss wurden Scheinwerfer und Filteranlage installiert. Dann konnte auch schon Wasser in den Pool eingelassen werden und der Badespaß beginnen.

"Wir sind handwerklich nicht sehr versiert. Der Aufbau des Pools war daher eine große Herausforderung, die wir aber prima bewältigt haben", resümiert Christine Kröger, die die hausinterne Bauleitung für das Projekt innehatte. Was jetzt noch fehlt, ist eine Solarplane zum Beheizen des Wassers. Außerdem möchte die Hausherrin in den Beeten rund um den Pool noch Schilf, Wasserlilien und Pampasgras anpflanzen. Investitionsvolumen für den Badespaß: circa 3500 Euro.

Pools gibt es mittlerweile in allen beliebigen Größen und Formen - als klassisches Stahlwand- über Fertigschwimmbecken bis hin zur komplett ins Erdreich eingelassenen Freiformlösung. Standardmäßig liegen Pools bei 8 x 4 Metern und einer Wassertiefe von 1,30 bis 1,60 Metern, sodass zwei Personen bequem nebeneinander ihre Bahnen ziehen können. Ab acht Meter Länge empfiehlt sich der Einbau einer Gegenstromanlage. Sie gewährleistet, dass das Schwimmen nicht durch das ständige Wenden unterbrochen wird.

"Wir empfehlen zweiwandige Pools mit Polyurethan-Schaumkern, die auf einer Betonsohle stehen", sagt Schwimmbad-Experte Oliver Schaarschmidt. "Diese Pools haben eine gute Dämmung, sind stabil, langlebig und repräsentativ." Die Geländeform spiele bei der Standortwahl eine wesentliche Rolle: In ein ebenes Gelände lässt sich ein Schwimmbecken leichter einbauen als in ein Gelände mit Hanglage. Ungeeignet ist der tiefste Punkt eines Grundstücks, da sich hier Regenwasser ansammelt. Ferner ist auf Grundwasser zu achten. Tritt es auf, wird eine Drainage unerlässlich.

Der Standort des Pools sollte möglichst sonnig sein, da die Sonne die preiswerteste, natürlichste Energiequelle zur Erwärmung des Wassers ist. Wer gern warm badet und Strom sparen will, kann einen Solarabsorber nutzen. Im Sommer reichen durchschnittlich ein bis zwei Stunden Sonnenschein, um die Wassertemperatur konstant warm zu halten. Für kleine Pools bis 30 m⊃2; Wasseroberfläche kosten die Geräte zwischen 1000 und 2000 Euro. "Nach drei bis vier Jahren ist der Betrag im Vergleich zu den Kosten einer herkömmlichen Beheizung ausgeglichen", sagt Dieter C. Rangol, Geschäftsführer des Bundesverbandes Schwimmbad & Wellness. Solarabsorber lassen sich auf dem Hausdach, in der Garage oder auf einem Gartengerüst montieren.

Viele Schwimmbadbesitzer, die sich an das tägliche Bad im Freien gewöhnt haben, überdachen ihre Pools nachträglich, um sie das ganze Jahr über nutzen zu können. Wer sein Schwimmbecken so aufbaut, dass es in der Nähe des Hauses steht, hat es später leichter, die Überdachung ans Haus anzubinden und einen geschützten Durchgang vom Haus zum Schwimmbad herzustellen. Außerdem können Rohre, Abflussleitungen und Anschlüsse auf dem kürzesten Weg verlegt werden.

Unverzichtbar ist in jedem Fall eine auf die Beckengröße abgestimmte Wasseraufbereitungsanlage. Sichtbare Verunreinigungen werden mit der Filteranlage entfernt. Bei der Beckenreinigung können auch sogenannte Bodenstaubsauger behilflich sein. Dieter C. Rangol empfiehlt außerdem, nicht an einer passenden Abdeckung für den Pool zu sparen. Diese kann Energie sparen helfen und schützt das ganze Jahr vor groben Verschmutzungen.

Ob römische Treppe oder funktioneller Edelstahl-Einstieg: Dem persönlichen Anspruch bleibt die Wahl der Treppe überlassen. Ausgestattet mit Antirutsch-Treppenstufen und zusätzlichen Handläufen ist damit auf jeden Fall der angenehme Weg in und aus dem Wasser gewährleistet. In viele Treppenkonstruktionen lassen sich Gegenstromanlagen, Massagedüsen oder Scheinwerfer integrieren. Damit wird der Zugangsbereich des Pools zu einem besonderen Wohlfühlplatz.

Wer ein Schwimmbad anschaffen will, sollte neben den Investitionskosten auch die laufenden Betriebskosten für Heizung und Reinigung des Pools kalkulieren. Der Kostenaufwand für ein beheiztes Freibad mit Standardmaß beträgt zwischen drei und fünf Euro pro Tag. Bis zu einem Wasserinhalt von 100 Kubikmetern sind Außenpools in Hamburg genehmigungsfrei. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Pool hat ungefähr einen Wasserinhalt von 50 m⊃3;. Hallenbäder sind grundsätzlich genehmigungspflichtig.

Weitere Infos: Bundesverband Schwimmbad & Wellness, www.bsw-web.de