Rosen bis in die dritte Etage, Weinlaub vor dem Fenster - die Auswahl zur Begrünung einer Wand ist sehr groß.

"Bevor man sich jedoch entscheidet, sollten die Vor- und Nachteile einer bewachsenen Wand bekannt sein", sagt Johannes von Ehren, Inhaber des gleichnamigen Gartenbaucenters in Marmstorf.

So sei es zum Beispiel wichtig, ob es sich um eine sonnige oder schattige Wand handele. Während sich als sonnenliebend der Blauregen, die Kletterrose oder auch der Wilde Wein eignen, fühlt sich der Efeu an einer schattigen Nordseite wohler.

Wichtig ist, ob das Gewächs selbstklimmend oder auf ein Klettergerüst angewiesen ist. "Natürlich sind Pflanzen wie Efeu (behält seine Blätter im Winter) und der Wilde Wein sehr praktisch, da sie sich mit ihren Haftwurzeln am Mauerwerk festhalten, also kein Gerüst benötigen", sagt von Ehren. Beide Pflanzenarten wachsen jedoch vom Licht weg, da die dunklere Seite - die Wand - Halt bietet. Dieses Verhalten der Pflanze führt dazu, dass sie in Fenster und dunkle Lüftungsschlitze hineinwächst. Eine Gefahr besteht deshalb für schadhaftes Mauerwerk, da der Efeu hier in dunklen Rissen Halt sucht und diese dabei vergrößert. Auf keinen Fall ist die Haftwirkung bei Efeu und Wein zu unterschätzen. Wer sich nach Jahren von der Pflanze trennen will - zum Beispiel um die Fassade zu streichen -, muss die kleinen Haftwurzeln abbrennen. Ein jährlicher Rückschnitt ist also wichtig, zumal diese Pflanze 20 bis 25 Meter hoch werden kann. Bei schadlosen Mauern und Wandverputzungen bietet die Pflanze dagegen einen Schutz, da die Mauern nicht dem direkten Schlagregen ausgesetzt sind und sich im Sommer nicht so stark aufheizen.

Seine schönste Seite zeigt der Wilde Wein im Herbst, wenn sich sein Laub rötlich einfärbt. Im Winter verliert Wein seine Blätter und zeigt blaue Früchte, die gerne von Vögeln gefressen werden. Wein kann bis zu 15 Meter hoch wachsen.

Besonders dekorativ sind Kletterhortensien, die zehn bis zwölf Meter hoch wachsen können. Bei der Wahl dieser Pflanze sollte das Gewicht nicht unterschätzt werden - Schäden an Balkonen und Brüstungen sind keine Seltenheit. Ein Hingucker sind ihre großen, weißen Blüten, die ab dem dritten Jahr blühen.

Auf die Verbesserung des biologischen Kleinklimas und einen Schutz für Insekten und Schmetterlinge in einer bewachsenen Hauswand weist Jo Wietheger, Geschäftsführer des Gartenlandschaftsbaubetriebes Wandrey Gärtner von Eden, hin. Insekten werden natürlich von stark blühenden Pflanzen wie Kletterrosen, Clematis - einige Sorten können bis zu zehn Meter hoch werden - oder dem Blauregen, die Glyzinie, angezogen. Diese Pflanzen, so der Fachmann, benötigen aber ein Klettergerüst, die als Metallelemente fertig angeboten werden. Nicht geeignet sei Holz, da es nach einigen Jahren verrottet und einer kräftigeren Pflanze nicht mehr den nötigen Halt geben kann. In jedem Fall, so der Fachmann, sollte das Rankgerüst aus Edelstahl sein, denn Eisendrähte könnten nach Jahren rosten und auf der Pflanze und auch an der Wand hässliche Rostflecken verursachen.

Allgemein, so Wietheger, kämen bewachsene Wände besonders gut in kleineren Gärten zur Geltung, da auf dieses Weise die "grüne Fläche" optisch vergrößert werde.