In den nächsten Tagen sind Tipps und Informationen kostenlos abrufbar, um die alternative Energie zu fördern.

Die Sonne als Energieträger nutzen und für den selbst erzeugten Solarstrom zwanzig Jahre lang Geld vom Staat kassieren - das hört sich lukrativ an, weshalb von diesem Sonnabend an bis zum 17. Mai die "Woche der Sonne" läuft mit zahlreichen Veranstaltungen. Ziel: Den Bundesbürgern in Zeiten des Klimaschutzes noch mehr Lust machen auf die Nutzung der Sonnenergie. Dabei ist das Interesse der Hamburger an der quasi frei Haus gelieferten Energie schon jetzt groß, wie Karin Maring, Leiterin des SolarZentrum Hamburg, beobachtet hat ( www.solarzentrum-hamburg.de ). Es bietet kostenlose Beratungen an "Das Interesse an Solarenergie steigt Jahr für Jahr, sozusagen analog zum Preisanstieg von Öl und Gas und besonders in den Monaten, wenn sich die Sonne bei uns vermehrt zeigt", sagt Maring. Der Zeitpunkt, jetzt in die Technologie zu investieren, sei gut: "Die Preise für die Anlagen sind gesunken und die Förderung durch Bund und Länder ist nach wie vor attraktiv." Allerdings sei absehbar, dass diese nicht in der Höhe beibehalten werden könne, wie bislang. Die Solarexpertin rät, möglichst noch in diesem Jahr in die Technologie zu investieren.

So garantiert die Bundesregierung derzeit für jede Kilowattstunde Strom, die ins öffentliche Netz über die eigene Photovoltaikanlage ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, eine Vergütung von 43,01 Cent - und dies zwanzig Jahre lang. Bei Vertragsabschluss 2008 waren es noch 46,75 Cent. Für 2010 erwarten Experten eine weitere Absenkung, analog zu den sinkenden Preisen für Photovoltaikanlagen. Entscheiden wird darüber die Bundesnetzagentur. Im Blick dabei: die Investition in die Technik soll kostendeckend für Betreiber bleiben - und zudem rentabel. Deshalb wird als Maßstab für die Einspeisevergütung seit der ersten Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetz im Jahre 2000 die allgemeine Renditerwartung der Energiebranche gesetzt - und die liegt bei etwa 7,4 Prozent. Abgesehen davon wird die Investition in eine Solarstromanlage durch zwei weitere Punkte attraktiv: Seit diesem Jahr besteht die Möglichkeit, den erzeugten Strom selbst zu nutzen, so dass man nicht nur die Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz spart, sondern zudem noch rund 25 Cent pro Kilowattstunde vergütet bekommt. Zudem kann man die Investition auch noch beim Finanzamt steuerlich geltend machen. Mehr dazu im kostenpflichtigen Merkblatt "Photovoltaik: Steuerrecht, Gewerberecht" ( www.solarfoerderung.de ).

Die Investitionskosten belaufen sich nach Angaben von Karin Maring - je nach Qualität der Bauteile - zwischen 3700 und 4500 Euro je Kilowattpeak (kWp). Dieser Messwert bezeichnet die Leistung eines Solarmoduls unter standardisierten Testbedingungen. Je kWp sei mit etwa 850 Kilowattstunden zu rechnen. "Meist sind die Anlagen auf Einfamilienhäusern zwischen 20 und 40 Quadratmeter groß. Sie erbringen etwa zwei bis vier kWp-Leistung", so die Fachfrau.

Vorausgesetzt werden dabei, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Dazu gehört eine Dachneigung zwischen 20 und 40 Prozent, eine schattenfreie Ausrichtung mit möglichst südlicher Ausrichtung und eine zusammenhängende Dachfläche von etwa 20 Quadratmetern.

Diese Bedingungen müssen auch erfüllt sein für die Installation einer Solarthermieanlage, die das Brauchwasser in Haushalten erwärmt. "Hier sollte man schon gut abwägen, welche Kollektorfläche auf dem Dach lohnenswert ist", sagt Maring. Zu berücksichtigen sei die Größe des Haushalts, mithin die Zahl der Bewohner und deren Gewohnheiten. Habe man nämlich zu viel Kollektorfläche auf dem Dach, werde mehr Wasser erwärmt als notwendig, was unnötig die Kosten auch für einen Warmwasserspeicher hochtreibe. "Es sei denn", räumt Maring ein, "man plant beim Hausbau von vornherein ein, den Geschirrspüler und die Waschmaschine mit warmen Wasser zu versorgen. Dann lohnt sich eine größere Anlage, zumal so auch gleich die Heizung mit unterstützt wird." Über diesen Weg könnten Bauherren zudem die strengeren Vorgaben der kommenden Energieeinsparverordnung 2009 erfüllen, die voraussichtlich im Herbst in Kraft treten wird.

Üblicherweise geht man bei einem Vier-Personen-Haushalt von etwa sechs Quadratmeter Kollektorfläche aus, das sind etwa 6000 Euro. "Von diesem Betrag kann man den Zuschuss des Bundes in Höhe von mindestens 410 Euro für jede Anlage und die zusätzliche Förderung der Stadt Hamburg abrechnen, sodass sich die Kosten noch einmal um etwa 1000 Euro für eine Familie reduzieren", sagt Maring. Bei diesen Summen stelle sich nicht mehr die Frage, ob sich die Investition lohne. "Angesichts der Lebensdauer solcher Anlagen von mehr als zwanzig Jahren, hat sich die Investition schon nach zwölf Jahren amortisiert."

Fachkundige Beratungen bieten neben dem Solarzentrum auch die Experten der Verbraucherzentrale Hamburg an, speziell vom 12. bis 15. Mai sogar kostenlos. Anmeldungen sind jedoch erforderlich unter Telefon 248 32-250/-0. Zudem werden Fragen im Rahmen einer Telefonhotline am 11., 13. und 15. Mai in der Zeit von 12 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 248 32-250 beantwortet.

Informationen zur Förderung gibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter www.bafa.de , die Stadt Hamburg unter www.hamburg.de/erneuerbare

Über Veranstaltungen und Beratungsangebote in der Woche der Sonne informiert www.woche-der-sonne.de

Ausführliche und verständlich dargestellte Tipps zu Kauf und Planung sind in dem aktuellen Fachmagazin Haus + Energie nachzulesen.