Der Wunsch ist groß, beim Heizen Geld zu sparen. Experten gaben Tipps, wie das geht.

An der Telefonaktion "Energetisch Bauen und Sanieren" nahmen die Hamburger Gebäudeenergie-Berater Uso Bosse, Hans-Jörg Peter und die Finanzierungsexpertin Manuela Mohr von der KfW Förderbank teil. Hier zusammengefasst die wichtigsten Fragen und Antworten:

Frage:

Wir wollen das Dach unseres Einfamilienhauses dämmen. Kann man dafür eine staatliche Förderung bekommen?

Antwort:

Ja. Seit 1. April werden auch energetische Einzelmaßnahmen gefördert. Allerdings sind bei den verwendeten Bauteilen energetische Mindestanforderungen zu erfüllen. Für die entstehenden Kosten können Sie bei Ihrer Hausbank ein zinsverbilligtes Darlehen beantragen. Die Förderhöchstsumme beträgt 50 000 Euro pro Wohneinheit.

Frage:

Unser Haus soll komplett gedämmt werden. Man riet uns zur Kerndämmung. Was halten Sie davon?

Antwort:

Die ist durchaus empfehlenswert. Dabei wird bei einem zweischaligen Mauerwerk Dämmmaterial in die vorhandene Luftschicht geblasen. Im Vergleich zu einer Außendämmung kann hier nur eine geringe Dämmstärke erzielt werden.

Frage:

Alle Fenster unseres Hauses sollen neues Glas bekommen. Wird das gefördert?

Antwort:

Ja, für den Austausch von Fensterglas gibt es Darlehen und Zuschuss. Allerdings muss die neue Verglasung einen besseren Wärmedurchgangskoeffizienten haben als vorher und den Anforderungen der Energieeinsparverordnung und den Anforderungen der KfW für Einzelmaßnahmen entsprechen.

Frage:

Können wir mit einem Zuschuss rechnen, wenn wir die Fenster unseres Acht-FamilienHauses austauschen?

Antwort:

Nein, leider nicht. Eine Förderung mit Zuschüssen ist bei der KfW nur für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie für Eigentümer von Eigentumswohnungen in Wohnungseigentümergemeinschaften möglich.

Frage:

Ist es in unseren Breitengraden sinnvoll, auf eine Doppelhaushälfte mit 60 Quadratmetern Dachfläche eine Photovoltaikanlage zu installieren?

Antwort:

Mit dem eigenen Dach Strom zu erzeugen ist auch in unserer Gegend möglich. Aber die Randbedingungen müssen stimmen: Die Anlage ist möglichst südlich auszurichten, sie muss unverschattet sein, und der Neigungswinkel sollte circa 30 Grad betragen.

Frage:

Derzeit sind unsere Heizkosten sehr hoch. Wie finde ich einen geeigneten Gebäudeenergie-Berater in der Nähe, der uns sagt, wie wir den Energiebedarf senken können?

Antwort:

Wenn Sie einen unabhängigen Berater suchen, ist die BAFA-Liste (Bundesbank für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zu empfehlen. Unter www.bafa.de sind Gebäudeenergie-Berater nach Postleitzahlen-Breichen geordnet. Die lizenzierten Energiepassbüros in Hamburg finden Sie unter www.wk-hamburg.de .

Frage:

Wie dick müssen wir unser Haus dämmen, damit die Maßnahme auch gefördert wird?

Antwort:

Die zusätzliche Dämmung der Außenwand muss einen Wärmedurchlasswiderstand von mindestens 4,0 m⊃2;K/W aufweisen, um nach KfW-Maßstäben förderfähig zu sein.

Frage:

Wird auch der Austausch von Nachtspeicheröfen bezuschusst?

Antwort:

Ja. Seit 1. April können Sie bei der KfW Förderbank für jeden abgebauten Nachtspeicherofen einen Zuschuss in Höhe von 200 Euro beantragen - unabhängig von der Anzahl der Wohneinheiten.

Frage:

Vergangenen Monat tauschten wir alle Fenster und Türen aus und haben die Fassade gedämmt. Können wir dafür noch Fördergeld beantragen?

Antwort:

Leider nein, Sie waren zu schnell. Sowohl Fördermittel der KfW als auch aus dem Hamburger Klimaschutzprogramm müssen vor Beginn des Maßnahme beantragt werden. Für den erstgenannten Fördertopf muss der Antrag bei der Hausbank gestellt werden, für den zweiten je nach Maßnahmenart bei der Hamburger Wohnungsbaukreditanstalt. Förderungen für regenerative Heizungen können vom Eigentümer auch nachträglich beim BAFA und vom Installationsbetrieb im Vorwege bei der Hamburger Handwerkskammer beantragt werden.

Frage:

Nimmt das Risiko der Schimmelbildung eigentlich zu, wenn man das Haus rundum dämmt?

Antwort:

Im Gegenteil. Häufig sind eine hohe Luftfeuchtigkeit und eben eine fehlende oder zu schwache Dämmung Ursachen für Schimmelbildung. Der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf schlägt sich an den kalten Stellen der Außenwand als Tauwasser nieder. Das ist eine Grundvoraussetzung für Schimmelbildung. Eine Dämmung der Außenwände sorgt für warme Wandflächen und verhindert so Feuchtigkeitsansammlungen.

Frage:

Wir überlegen, ein Passivhaus zu bauen. Wo finden wir Informationen dazu ?

Antwort:

Die finden Sie unter anderem beim Passivhausinstitut unter www.passiv.de , das auch eine Liste lizenzierter Passivhausplaner führt. Was die Förderung betrifft, sollten Sie sich bei Ihrer Hausbank nach einem Darlehen aus dem Programm "Energieeffizient Bauen" erkundigen. Förderhöchstbetrag sind 50 000 Euro pro Wohneinheit. Vorteil dieses Darlehens: Bis zu 30 Jahre Laufzeit und günstige Zinsen. Hamburg unterstützt den Bau von Passivhäusern zusätzlich mit bis zu 31 200 Euro.