Im Test liegen die flüssigen Lippenfarben klar vorn. Zwei sind sehr gut.

Intensive Lippenfarbe ohne Nachschminken: Das versprechen langhaftende Lippenstifte. Mal 12 Stunden, mal 16 oder gar 24 Stunden soll die Farbe halten. Was ist dran an solchen Werbeaussagen? Die Stiftung Warentest hat 14 langhaftende Lippenstifte in der Farbe klassisches Rot getestet – klassische Lippenstifte sowie Kombinationsprodukte, die aus Farbe und einem „Topcoat“ bestehen. Das kann ein Pflegestift oder Gloss sein, der die Farbe versiegeln oder den Lippen Glanz und Geschmeidigkeit verleihen soll. Das Ergebnis in der Zeitschrift test: Insgesamt schnitten die Kombiprodukte besser ab als die Mono-Lippenstifte. Die Kombis mit flüssiger Lippenfarbe von Kiko und Mac sind sehr gut, die Lippenstifte von Catrice und Astor schafften nur ein Ausreichend.

Unabhängig vom Zeitversprechen – acht Stunden, also etwa einen Arbeitstag, sollte ein langhaftender Lippenstift schon halten. Das schafften alle Kombis im Test. Der Mac Pro Longwear Lipcolour, ausgelobt mit acht Stunden Halt, konnte im Anwendungstest auch acht Stunden nach dem Auftragen klar überzeugen. Damit erfüllt Mac als einziger sein Zeitversprechen. Die Farbe der Monoprodukte blieb meist nur vier Stunden auf den Lippen erhalten.

Aber wie halten die Lippenfarben in Stresssituationen? Die Tester setzten sie alltagstypischen Belastungen aus. Mit geschminkten Lippen tranken zehn Probandinnen zum Beispiel Kaffee und aßen mehrere Hände voll Chips. Auch hier glänzten die Kombiprodukte. Vor allem den vier Kombis aus flüssiger Farbe machten heißer Kaffee oder fettige Chips so gut wie nichts aus. Auch den Kusstest bestanden diese Kombis problemlos. Mehrere Küsse auf ein Kleenex-Tuch konnten ihnen fast nichts anhaben.

Aber nicht nur die Farbe sollte einiges aushalten, sondern auch der Stift: Er sollte weder ausölen oder schwitzen noch die Form verändern. Die Tester setzten die Produkte hohen Temperaturen und Minusgraden aus. Ob preiswert oder teuer – nicht alle haben das problemlos überstanden.

Nicht nur ärgerlich, auch unhygienisch: Wenn der neugekaufte Stift bereits benutzt wurde. Die Tester überprüften auch die Originalitätssicherung. Nur zwei Produkte waren folienversiegelt und somit im Geschäft auch sicher vor fremden Lippen. Die meisten Lippenstifte steckten immerhin in einem Umkarton. Schutzlos stehen dagegen die drei preiswertesten im Laden. Erfreulich: Die Probandinnen vertrugen die Lippenstifte alle gut. Außerdem war kein Produkt mit Schadstoffen belastet.