Gut zwei Wochen nach Ende der Sommerferien in Wochen in Nordrhein-Westfalen sind die ersten Schulen wegen der Schweinegrippe geschlossen worden.

Düsseldorf//Washington. Gut zwei Wochen nach Ende der Sommerferien in Wochen in Nordrhein-Westfalen sind die ersten Schulen wegen der Schweinegrippe geschlossen worden. Betroffen sind zwei Schulen in Bergkamen (Kreis Unna) und eine in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis). Die nordrhein-westfälischen Ministerien für Gesundheit und Schulen hatten zunächst keine Kenntnis darüber, ob noch weitere Schulen im bevölkerungsreichsten Bundesland geschlossen wurden.

In der Realschule in Bergkamen-Oberaden seien vermutlich mehrere Schüler an der „neuen Grippe“ erkrankt, teilte die Arnsberger Bezirksregierung am Mittwoch mit. Um eine weitere Ausbreitung unter den insgesamt 462 Schülern zu verhindern, hat die Schulleitung die Schule bis zum kommenden Montag geschlossen. Auch in der Heideschule in Bergkamen-Weddinghofen gibt es zwei bestätigte Fälle von Schweinegrippe. Die Hauptschule mit 350 Schülern bleibt ebenfalls bis Montag geschlossen.

In Witten schloss das Kreisgesundheitsamt die Grundschule Buchholz, die von 112 Kindern besucht wird. Grund waren vier bestätigte Fälle der neuen Grippe. In Meschede (Hochsauerlandkreis) wurde wegen der Schweinegrippe eine neunte Klasse des Gymnasiums der Abtei Königsmünster geschlossen, weil drei Schüler der Klasse „eindeutige Symptome der neuen Grippe“ aufweisen.

Eine Studie zur Schweinegrippe aus den USA lässt laut Forscher sowohl Impfungen gegen Schweinegrippe als auch gegen saisonale Grippe im Herbst und Winter angeraten erscheinen. Das Schweinegrippe-Virus A (H1N1) wird nach Einschätzung von Forschern der Universität Maryland zwar nicht so schnell zu einem gefährlicheren Erreger mutieren und vereinigte sich bei Tierversuchen auch nicht mit anderen Grippeviren - eine Voraussetzung für die Entstehung gefährlicher Mutationen.

Gegenüber den zwei gängigsten Viren dieser Grippesaison habe das Schweinegrippe-Virus einen klaren biologischen Vorteil, sagte Studienkoordinator Daniel Perez. Es habe in den Wirtskörpern die anderen Grippeviren verdrängt und sich zwei Mal so schnell vermehrt wie diese. Einige mit dem Schweinegrippe-Erreger und anderen Grippeviren infizierte Tiere entwickelten neben Atemwegs- auch noch Darmerkrankungen. Perez sprach sich für weitere Untersuchungen zu Mehrfach-Infektionen aus, da diese für einige Todesfälle durch die Schweinegrippe verantwortlich sein könnten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab am Mittwoch die Preisspanne des Impfstoffs gegen die Schweinegrippe bekannt: Die Dosen sollen je nach Finanzkraft der jeweiligen Staaten zwischen 1,80 und 14 Euro kosten. Die Menschen sollten sich aber nicht zu stark auf den Impfstoff fixieren, sagte die WHO-Forscherin Marie-Paule Kieny in Genf. Wichtiger seien präventive Schutzmaßnahmen wie das Meiden großer Menschenansammlungen, eine sorgfältige Hygiene und gegebenenfalls das Schließen von Schulen.