Ab März droht Tausenden Web-Surfern das Internet-Aus. In Deutschland sind rund 33.000 Computer mit der Schadsoftware “DNS-Changer“ infiziert.

Hamburg. Wenn sich Ihr Computer am 8. März nicht mehr mit dem Internet verbindet, dann hatten Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine schädliche Software installiert, die so genannte Schadsoftware "DNS-Changer“. Die Software stammt von Internet-Kriminellen, die damit die Netzwerkkonfiguration von PC- und Mac-Systemen durch den Eintrag neuer DNS-Server manipuliert hatten. Das DNS (Domain Name System) ist einer der wichtigsten Dienste im Internet. Sie ist verantwortlich für die Umsetzung von Namen (URLs) in IP-Adressen. Ist ein PC infiziert, leitet der Webbrowser die Benutzer bei Abfrage populärer Webseiten unbemerkt auf manipulierte Seiten der Kriminellen um. Dort finden dann betrügerische Aktivitäten statt. Zudem konnten die Kriminellen gezielt manipulierte Werbeeinblendungen an infizierte Rechner senden, Suchergebnisse manipulieren und weitere Schadsoftware nachladen.

Daher empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) allen Internetnutzern, ihre Rechner auf Befall mit der Schadsoftware "DNS-Changer“ zu überprüfen. Dazu sollte vorallem die Webseite www.dns-ok.de genutzt werden, die von der Deutschen Telekom, dem BSI und dem Bundeskriminalamt zur Verfügung gestellt worden ist. Es wird dabei allerdings lediglich überprüft, ob der Browser umgeleitet wird, es findet kein Viren-Scan statt.

Sollte der Befall mit der schädlichen Software nicht behoben werden, droht der Verbindungsverlust zum Internet, denn die amerikanische Bundespolizei FBI hat die kriminellen Server beschlagnahmt und durch korrekt arbeitende Server ersetzt. Diese sollen nun am 8. März abgeschaltet werden. Den betroffenen Computern fehlen dann die Zugriffe auf das "Telefonbuch“ (DNS) im Internet und Webseiten können nicht mehr aufgerufen werden. Laut FBI sind rund 33.000 Computer in Deutschland betroffen.

Internet-Nutzer deren Computer infiziert sind, erhalten beim Aufrufen der Seite www.dns-ok.de eine Warnmeldung mit roter Statusanzeige ( Beispiel hier ). Zusätzlich stehen den Betroffenen eine Reihe von Empfehlungen zur Verfügung, mit denen die Anwender die korrekten Systemeinstellungen wiederherstellen, sowie die Schadsoftware vom System entfernen können. Ist der PC nicht infiziert, erhält der Benutzer eine grüne Statusmeldung.