Hamburg. Das 140-Zeichen-Netzwerk, das sich seit Jahren müht, Facebook Konkurrenz zu machen, hat an der Börse anscheinend alles Vertrauen verspielt.

Von seinem Börsen-Allzeithoch zu Weihnachten 2013 ist Twitter weit enfernt: Statt bei mehr als 70 US-Dollar werden Anteile am 140-Zeichen-Dienst augenblicklich mit nur noch knapp 19 US-Dollar gehandelt. Ein Twitter-Nutzer spottet, er habe nun genau 140 Dollar mit Twitter-Aktien verloren und fragt sich, ob das nun das Zeichen sei, auszusteigen. Nahezu täglich vermelden Börsenbeobachter neue Tiefstwerte.

Twitter-Börsenwert lag einst bei 39 Milliarden US-Dollar

In der Spitze lag der Börsenwert des von Jack Dorsey und anderen gegründeten Dienstes bei mehr als 39 Milliarden US-Dollar, aktuell sind es weniger als 13 Milliarden. Verschiedene Beobachter führen den anscheinend ungebremsten Kurssturz nicht zuletzt auf die Personalie Dorsey zurück: Der "Teilzeit-Chef", der nebenbei auch der Startup-Firma Square vorsteht, einem Entwickler von mobilen Bezahlsystemen, sorgte bei seiner Rückkehr als CEO im vergangenen Oktober zwar noch für eine kurzfristige Stabilisierung. Doch bereits Ende desselben Monats begannen die Kurse wieder zu fallen.

Auch Dorseys letzte Ankündigungen neuer Features wie dem Fall des 140-Zeichen-Limits und der Einbindung des Live-Video-Dienstes Periscope scheinen die Anleger nicht mehr zu beruhigen.

Zwar ist Twitter noch kein "Penny-Stock", keine Aktien-Ramschware, die für wenige Cent zu haben ist. Von einer lohnenden Investition kann in Bezug auf den kleinen blauen Vogel aber auch ganz sicher nicht die Rede sein.