Osnabrück/Hamburg. Prüfer-Storcks will unerbetene personalisierte Werbung im Internet ausschalten. EU-Cookie-Richtlinie hat Auswirkungen auf Google.

Wie viel Werbung im Internet darf's denn sein? Und welche? Viele User wundern sich darüber, dass ihnen Reklame auf Seiten angezeigt wird, die überraschenderweise mit ihrem vorherigen Suchverhalten zum Beispiel mit Suchmaschinen wie Google übereinstimmen. Nun sollen Daten von Internetnutzern nach dem Willen von Hamburgs Gesundheits- und Verbraucherschutzsenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) nicht mehr ungefragt zum Zweck der personalisierten Werbung auf Webseiten genutzt werden dürfen.

Prüfer-Storcks sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vor dem am Mittwoch beginnenden Treffen der Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern: „Die Auswertung des Kundenverhaltens ermöglicht ein hohes Maß an Verbraucherbeeinflussung durch die dann gezielte Schaltung von Werbung.“ Die dazu benötigten Daten würden häufig erhoben und verwendet, ohne dass der Verbraucher etwas davon mitbekomme. Prüfer-Storcks sagte: „Dagegen wollen wir eine klare Regelung, die grundsätzlich das Einverständnis der Betroffenen voraussetzt.“

Ein Hamburger Antrag für die Konferenz sieht vor, dass die Bundesregierung prüfen soll, wie die Internetnutzer besser vor der ungefragten Nutzung ihrer Daten geschützt werden können. Eine Möglichkeit könnte laut Antrag die „überfällige Umsetzung“ der sogenannten europäischen Cookie-Richtlinie sein. Cookies sind kleine Dateien, die ungefragt auf Computern angelegt werden. In ihnen können beispielsweise Nutzungsprofile abgespeichert werden.

Die EU-Richtlinie regelt, dass nur solche Daten ohne Zustimmung gespeichert werden dürfen, die für das Funktionieren eines Internetdienstes erforderlich sind. Für das Surf-Verhalten auf der Internetseite eines Online-Versandhandels gilt das beispielsweise nicht. Bislang wird gerade aus solchen Daten personifizierte Werbung generiert. (ryb)