Die Wellen schlagen höher: Das iPhone 6 steht vor der Tür. Gerüchteweise kommt das neue Apple-Produkt im September. Es soll auf jeden Fall größer werden als der Vorgänger.

New York. Apple will einem Medienbericht zufolge Anfang kommenden Monats die neue iPhone-Generation vorstellen. Der US-Technologiekonzern werde das mit einem größeren Display versehene Smartphone am 9. September der Öffentlichkeit präsentieren, meldete die Branchenwebsite „Re/code” am Dienstag. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP wollte Apple den Termin nicht bestätigen.

Angesichts der erfolgreichen großen Smartphones der Konkurrenz setzt nun offenbar auch Apple auf ein größeres Modell. Laut „Re/code” sollen die neuen iPhones über Bildschirmdiagonalen von 4,7 und 5,5 Zoll verfügen. Es wäre das größte iPhone aller Zeiten. Außerdem werde das Smartphone mit einem schnelleren Prozessor ausgestattet sein. Der Vorgänger iPhone 5 hat eine Bildschirmdiagonale von vier Zoll. Das Modell war im September 2012 vorgestellt worden, im vergangenen Herbst kamen dann die aufpolierten Versionen 5S und 5C auf den Markt.

Apple und Samsung beenden Patentklagen außerhalb der USA

Unterdessen haben Die Smartphone-Riesen Apple und Samsung ihren Patentstreit beendet - zumindest außerhalb der USA. Die gegenseitigen Klagen würden in allen Ländern außer dem Heimatmarkt des iPhone-Konzerns fallengelassen, wie die Unternehmen mitteilten. Dazu gehören auch die Verfahren vor deutschen Gerichten. Die Entscheidung kommt überraschend, obwohl sich die Gemüter zuletzt bereits deutlich beruhigt hatten.

Es bleibt jedoch abzuwarten, was der Teilfrieden am Ende wirklich wert ist: Die Unternehmen betonten, dass damit keine Lizenzvereinbarung verbunden sei. Dadurch geht der vor US-Gerichten ausgetragene Teil des Konflikts weiter und könnte so auch international wieder aufflammen.

In den Vereinigten Staaten liefern sich die beiden Konzerne die heftigsten Gefechte. Außerhalb der USA gelangen den Rivalen ohnehin nur kleinere Nadelstiche. So konnte Apple 2011 den Verkauf neuer Modelle von Samsung-Tablets in Deutschland für einige Monate aufhalten.

Der Patentstreit von Apple und Samsung tobt schon seit April 2011. Das Unternehmen aus Kalifornien warf seinem Wettbewerber aus Südkorea vor, seine Megaseller iPhone und iPad schamlos kopiert zu haben. Die Scharmützel breiteten sich zu einem weltweiten Konflikt mit rund 50 Klagen in verschiedenen Ländern aus. Jetzt sollen die Verfahren in Deutschland, Australien, Japan, Südkorea, Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Italien beendet werden.

Der vom 2011 verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs angestoßene Streit hatte sich zuletzt bereits merklich abgekühlt, es gab schon lange keine neuen Klagen mehr. Jobs-Nachfolger Tim Cook zeigte deutlich weniger Elan, zumal es keiner der Seiten gelungen war, der anderen eine vernichtende Niederlage zuzufügen.

Samsung stritt die Vorwürfe von Apple ab und konterte mit Klagen zu technischen Patenten. Apple bekam von US-Geschworenen 2012 zwar rund eine Milliarde Dollar zugesprochen und einen niedrigeren Betrag in einem zweiten Prozess in Kalifornien in diesem Jahr. Beide Verfahren laufen aber immer noch durch die Instanzen, während betroffene Geräte in dem schnelllebigen Geschäft schnell vom Markt verschwinden. Auch ein Importstopp durch die Handelskommission ITC erwies sich als stumpfes Schwert, weil die Technologien in Patenten leicht umgangen werden können. (dpa/afp)