Microsoft will seine Office-Software mit einem Miet-Angebot und Touch-Funktionen attraktiver für Verbraucher machen. Jahrespreis: 99 Euro.

Hamburg. Microsoft will seine Office-Software mit einem Miet-Angebot und Touch-Funktionen attraktiver für Verbraucher machen. Das am Dienstag gestartete Paket Office 2013 soll nach den Plänen des weltgrößten Softwarekonzerns von den Kunden vor allem in einem Software-Abo unter der Marke «Office 365» bezogen werden. Das neue Office kann mit der Maus oder auf berührungsempfindlichen Bildschirmen mit einem Stift oder den Fingern bedient werden.

Zwar wird es das Büro-Programm für private Anwender auch künftig als Kauf-Software «Office Home and Student 2013» geben - gegen einen Aufpreis von knapp zehn Euro auch auf DVD. Doch mit etlichen Zugaben und Lizenzerweiterungen möchte das Unternehmen den Umstieg auf das Abo schmackhaft machen. «Wir setzen voll auf die Mietsoftware», sagte der Deutschland-Chef von Microsoft, Christian P. Illek der Nachrichtenagentur dpa.

Die am Dienstag in New York und Hamburg präsentierte Version «Office 365 Home Premium» kostet 99 Euro im Jahr oder zehn Euro im Monat. Dafür kann der Kunde das Programm auf bis zu fünf Rechnern (Windows-PCs oder Macs) gleichzeitig installieren. Das Paket umfasst die Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote - aber auch die Datenbank Access, die Layout-Software Publisher sowie die Produktivitätssoftware Outlook, die in der Kaufvariante von Office für Privatanwender nicht enthalten sind.

Die Kaufsoftware kostet einmalig 139 Euro und darf zeitlich unbefristet genutzt werden. Allerdings gilt die Lizenz hier nur für einen Rechner. Außerdem fehlen Zugaben wie 20 Gigabyte Skydrive-Speicher oder 60 Freiminuten für den Internet-Telefoniedienst Skype, die Microsoft den Kunden von «Office 365» bietet. Das Abo Office 365 muss nach Ablauf der Jahresfrist für eine weitere Nutzung kostenpflichtig erneuert werden. Dabei erhält der Kunde stets die dann aktuelle Version. Über seine Cloud-Dienste bietet Microsoft außerdem an, dass Dokumente und persönliche Einstellungen über die verschiedenen Rechner hinweg synchronisiert werden.

Die Office-Sparte von Microsoft ist direkt nach dem Geschäft mit dem Betriebssystem Windows der wichtigste Umsatzbringer des Softwareriesen. Im jüngsten Quartal erzielte die Microsoft Business Division mit 5,7 Milliarden Dollar mehr als ein Viertel des Konzernumsatzes. «Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit nutzen Office privat oder beruflich», betonte Illek.

Mit dem Marktstart der Office-Programme schließt Microsoft eine der größten Produkt-Erneuerungsserien in seiner Unternehmensgeschichte ab, die im Herbst 2012 mit der Vorstellung neuer Server-Programme begonnen hatte. Danach brachte der Konzern das neue Windows 8, den Tablet-Computer Surface sowie die neue Generation seiner Smartphone-Software Windows Phone 8 auf den Markt.